Zurück zu neuer Härte? 3 Trends und meine Antwort darauf (Folge 39)
Shownotes
Was ich derzeit in der Erziehung, in Kitas, in Schulen und im Familienalltag beobachte, erinnert mich an längst vergangen geglaubte Zeiten: mehr Härte, weniger Verbindung, mehr Kontrolle. Weniger echtes Verstehen.
Ich ordne drei konkrete Trends ein, die sich in Gesprächen mit Eltern, pädagogischen Fachkräften und im öffentlichen Diskurs zeigen und erkläre, warum ich mit meiner Arbeit genau dort ansetzen möchte. Du erfährst, wie ich mich künftig positionieren werde, was mein neues Jahresprogramm enthält und wie du dich als Mama, Papa oder Fachkraft wieder mit deiner Kraft verbinden kannst.
Worum es in dieser Episode geht
• Warum aktuell ein gesellschaftlicher Rückschritt Richtung „Härte & Gehorsam“ zu spüren ist
• Wie ein wirtschaftliches Denken auf unsere Haltung in der Kinderbegleitung übergreift
• Warum viele sich enttäuscht von der Bedürfnisorientierung abwenden
• Welche Rolle Erschöpfung, Stress und Dauerüberforderung in der Umsetzung von GFK spielen
• Warum es heute weniger um „Wissen“ geht als darum, wie wir es im Alltag anwenden können
• Welche 12 Elternkompetenzen ich künftig vermitteln werde
• Wie mein neues Jahresprogramm aufgebaut ist (Spoiler: es ist mehr als eine Fortbildung…)
Warum das für dich relevant ist
Wenn du mit Kindern lebst oder arbeitest, hast du es sicher schon gespürt:
• Der Ton wird rauer: Im öffentlichen Diskurs, in Bildungseinrichtungen und manchmal auch zu Hause.
• Du hast viel gelesen und weißt, wie gewaltfreie Kommunikation funktioniert, aber im Alltag fehlt dir oft die Kraft.
• Du möchtest deine Kinder einfühlsam begleiten, fühlst dich aber selbst an der Belastungsgrenze.
• Du hinterfragst dich selbst: „Mache ich das richtig? Warum funktioniert es bei uns nicht so, wie ich es gelernt habe?“
Diese Folge zeigt dir: Es liegt nicht an deinem Wissen. Es liegt an den Rahmenbedingungen und daran, wie du für dich selbst sorgst.
Darüber spreche ich ausführlicher
Trend 1: Rückkehr zur Härte Warum in unserer Gesellschaft wieder mehr Druck, Kontrolle und Autorität gefordert werden.
Trend 2: Enttäuschung von der Bedürfnisorientierung Viele wenden sich scheinbar davon ab. Warum ist das so?
Trend 3: Wissen ist da – Kraft fehlt Eltern und Fachkräfte wissen, was es braucht. Doch chronischer Stress verhindert Umsetzung. Warum Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern eine Voraussetzung für gewaltfreie Begleitung.
Meine Antwort: Kompetenz statt Gehorsam fördern Vorstellung meines neuen Jahresprogramms mit Fokus auf 12 Elternkompetenzen, von Machtbewusstsein über Grenzkommunikation bis hin zu innerem Frieden.
Warum es mehr als GFK-Wissen braucht Wie Ernährung, Nervensystemregulation, Achtsamkeit und andere Ressourcen dazu beitragen, wirklich präsent und verbunden zu bleiben, auch wenn’s stressig wird.
Reflexionsimpuls für dich
• Erkennst du dich in einem der drei Trends wieder?
• Versuchst du vielleicht, Bedürfnisse zu erfüllen, obwohl du selbst am Limit bist?
• Was brauchst du, um dein Wissen im Alltag wirklich anwenden zu können?
• Welche Kompetenz möchtest du im nächsten Jahr stärken?
Du willst mehr erfahren?
🔗** Trag dich unverbindliche Warteliste für das Jahresprogramm 2026** und sichere dir Infos zum Start des Jahresprogramms, zur Kick ASs-Community, zu den Expert*innen und zum unwiderstehlichen Einführungsangebot.
Transkript anzeigen
00:00:08: Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Gewaltfreie Kindheit.
00:00:11: Ich bin Verena Ohn, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation.
00:00:14: Und hier im Podcast geht es darum, wie du zu TUI, der Gewaltfreien Kommunikation, im Alltag mit Kindern ganz praktisch umsetzen kannst.
00:00:23: Ich möchte dir viele Impulse und konkrete Ideen mitgeben, wie du gerade auch in herausfordernden Situationen immer noch gewaltfrei bleiben kannst.
00:00:31: Bist du bereit?
00:00:32: Dann lass uns loslegen.
00:00:39: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcastfolge.
00:00:43: Heute möchte ich sprechen über drei Trends, die ich in der Erziehung, der Pädagogik und überhaupt dem Begleiten von Kindern beobachte.
00:00:56: Ich hatte letztes Jahr schon so ein bisschen den Verdacht, aber ich vertraue meinen Bauchgefühl immer nicht so gerne.
00:01:02: Nur dieses Jahr ist es so deutlich zum Tragen gekommen, also wirklich auch nach Außen getragen und in der Gesellschaft laut angekommen, dass ich unbedingt darüber sprechen möchte und auch was das für Auswirkungen hat und was das für meine Arbeit auch bedeutet.
00:01:19: Denn auch diese Arbeit hat sich schleichend verändert und ich will nicht, dass es schleichend bleibt.
00:01:25: Ich möchte das Ganze ein bisschen proaktiver angehen.
00:01:27: Also es wird sich was verändern.
00:01:29: Ich möchte heute darüber sprechen, was hier gerade passiert, meiner Meinung nach und wie meine Antwort darauf lauten wird.
00:01:39: Wir kommen mal zu den drei Trends und ich spring direkt mit nach rein.
00:01:42: Mein Mann hat mir vor letzte Woche oder vor vor letzte Woche einen LinkedIn-Artikel weitergeleitet mit dem Titel Zurück zur Härte und meinte, hey Verena, da geht es doch nicht um Kinder, sondern um Wirtschaft, aber das lässt sich doch eigentlich auch auf deinem Business übertragen, oder?
00:01:58: In diesem LinkedIn-Artikel geht es darum, dass in den Unternehmen großen Unternehmen und Konzernen, aber auch kleineren.
00:02:05: So eine Abkehr von der, wie schreibt das der Autor, der Wohlfühlkultur wieder hin zur Mehrleistung ist.
00:02:13: Und zwar nicht nur ein bisschen mehr Leistung, sondern weg mit der Wohlfühlkultur.
00:02:21: Wir installieren jetzt wieder, ich wollte schon fast sagen, Zucht und Ordnung, Leistungsorientierung, Kontrolle, Druck.
00:02:31: Ja, das ist so das, was in der Wirtschaft angeblich so kommt.
00:02:37: Und er begründet das damit, dass wir uns gerade in einer weltweiten Wirtschaftskrise befinden.
00:02:42: Vielleicht ist es auch keine weltweite, sondern nur punktuelle, aber auf jeden Fall gibt es viele Gesellschaften, die gerade spüren, dass wir nicht nur Wachstum erleben gerade.
00:02:54: Und er meint, Das ist in den Unternehmen deswegen dazu kommt, dass wieder mehr, wahrscheinlich wird auch mehr aufs Geld geguckt und was mehr auf Effizienz und Leistung geschaut wird.
00:03:03: Interessant daran finde ich, dass das so ein bisschen dargestellt wird, als würde sich Wohlfühlen und Leistung ausschließen.
00:03:11: Und man kann auch in den Kommentaren zu diesem LinkedIn-Post dann lesen, nochmal ausführlicher dargestellt, dass es doch wissenschaftlich erwiesen ist, dass Menschen, die sich wohlfühlen, intrinsisch zu mehr Leistung motiviert sind und die Faktor mehr leisten.
00:03:31: Und es ist eigentlich eine althergebrachte Systematik über Druck und über feste Zielvorgaben, Menschen zu mehr Leistung zu bewegen.
00:03:41: Ja, also das ist also der wirtschaftliche Kontext.
00:03:44: Was ich sehe in der Erziehung im Umgang mit Kindern, der Tonfall in Kitas und Schulen, Aber auch in Elternhäusern, auf Spielplätzen, in Arztpraxen, in Sportkursen.
00:04:05: Überall da, wo ich mich gerade bewege mit meinen Kindern und da, wo ich beruflich unterwegs bin mit Familien und Fachkräften, merke ich eine Rückkehr zu mehr Autorität und Ergebnissen.
00:04:20: Und ich habe mich gefragt, wo kommt das her?
00:04:22: Ist das jetzt nur in Anführungsstrichen, weil wir in der Wirtschaftskrise stecken?
00:04:27: Ist es nur, weil wir gerade wieder so ein bisschen um unseren gesellschaftlichen und auch nationalen Frieden bangen?
00:04:33: Also um uns herum ist Krieg, um uns herum gibt es einen Rechtsruck.
00:04:37: Wir haben Härte, also eine neue Härte, mehr Härte in ganz vielen Lebensbereichen.
00:04:43: Ich habe mich ein bisschen gefragt, wo das herkommt, aber viel wichtiger finde ich, wie begegnen wir dem?
00:04:49: Wie ordnen wir das ein?
00:04:50: Ich habe gerade eben schon gesagt, eigentlich sagt die Wissenschaft, dass das, was Menschen wirklich zu etwas bewegt, eher intrinsisch ist.
00:04:59: Also wenn Menschen sich wohlfühlen, wenn es ihnen gut geht, man könnte auch sagen, wenn Verbundenheit da ist, wenn Menschen sich in Beziehung erleben, wenn Menschen Sinn erleben, dann braucht es weder Kontrolle noch Härte.
00:05:13: Also ich finde es auch interessant, dass Wohlfühlkultur als Wort gewählt wird für ein Mitmenschlichsein und Nächstenliebe.
00:05:23: Also, ich könnte mich ein bisschen aufregen gerade, aber das möchte ich hier an der Stelle gar nicht tun.
00:05:28: Also, wir müssen ein bisschen mit den Begrifflichkeiten aufpassen und vielleicht den ein oder anderen auch nochmal klarer definieren.
00:05:35: Das wäre was für eine andere Folge, worauf ich hier hinaus möchte, es gibt eine Veränderung in den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren seit ich mich so mit gewaltfreier Kommunikation und Kindererziehung beschäftige.
00:05:50: Wieder weg von, wir gucken auf den Menschen und das, was ihnen ausmacht, auf seine Bedürfnisse und was er braucht, hinzu, egal was der braucht, jetzt zählen Zahlen, Daten, Fakten.
00:06:01: Wir müssen hier Ergebnisse schaffen, wir brauchen Lösungen.
00:06:04: Ja, vielleicht ist es das, diese verzweifelte Suche nach Lösungen führt dazu, dass wir schneller werden wollen und schneller Lösungen haben wollen und deswegen ... Ja, Menschen und ihre Bedürfnisse wieder übergehen.
00:06:19: Und ich sage deswegen wieder, weil das früher auch schon mal so war.
00:06:22: Ich habe das persönlich, finde ich, eine Errungenschaft unserer Generation, dass wir, wir haben den Luxus, uns auch mal Bedürfnissen zuzuwenden.
00:06:33: Wir haben den Luxus, Gefühle zuzulassen, Gefühle zu durchleben.
00:06:39: miteinander in Verbindung zu sein, nicht sofort eine Lösung parat zu haben, nicht nur darüber nachzudenken, sondern auch dorthin zu spüren.
00:06:50: Das ist vielleicht der Luxus einer Gesellschaft, der es wirtschaftlich gut geht.
00:06:56: Aber Marsch Rosenberg hat auch Gesellschaften besucht, denen es wirtschaftlich nicht so super gut geht.
00:07:03: Und wir kommen ja nun gerade aus nach den Herbstferien aus Fiji zurück und Das ist ein Entwicklungsland, das ist noch nichtmals ein Schwellenland und die Menschen dort sind in ihrem Umgang miteinander nicht geprägt durch wirtschaftliche Einschränkungen oder durch Armut, die gehen anders miteinander um.
00:07:26: Also es ist möglich, anders miteinander umzugehen als mit Härte und ich überspitze es mal mit Gewalt.
00:07:34: Ja, so.
00:07:36: Also, da sehe ich einen deutlichen Trend hin und du kannst ja mal gucken, ob du das auch so siehst.
00:07:40: Wenn du es anders siehst, schreib es gerne mal in die Kommentare unter dem Podcast oder schick mir eine E-Mail und schreib auch gerne, wenn du es genau so siehst.
00:07:51: Das ist der erste Trend.
00:07:53: Wieder zurück zur Härte.
00:07:55: Trend Nummer zwei.
00:07:59: Es gibt eine ... Vielleicht ist es nur punktuell eine Abkehr von der Bedürfnisorientierung und ich setze das Abkehr jetzt mal in Anführungsstrichen oder das Bedürfnisorientierung in Anführungsstrichen, weil es dann Missverständnis gibt.
00:08:13: Es gibt mindestens einen großen Influencer-Account auf Instagram, dazu passend ein Podcast und eine ganze Menge Interviews mit dieser Person in Mainstreammedien, also in Printmedien, in Zeitungen, wo diese Person ganz deutlich und sehr öffentlichkeitswirksam darstellt, warum sie ihre Kinder nicht mehr bedürfnisorientiert erzieht.
00:08:45: Und dann kommen ein paar Fallbeispiele, die sie bringt, wie sie früher gehandelt hätte und wie sie heute handelt.
00:08:51: Und das klingt erst mal nach, früher hat's nicht funktioniert, da hat man auf die Bedürfnisse geguckt.
00:08:57: Heute funktioniert's, weil ich einfach klare Ansagen mache.
00:09:00: Und dieses klare Ansagen machen, das bezeichnet diese Person als nicht bedürfnisorientiert.
00:09:07: Und das klingt wieder, sie trennt Nummer eins nach Härte.
00:09:11: Mehr Autorität, klare Ansagen machen.
00:09:13: Ich sag, wo's langgeht.
00:09:15: Sehr viel Macht ist da im Spiel.
00:09:18: Sehr viel Macht über ist da im Spiel.
00:09:23: Und ich würde diesen Trend ein wenig vernachlässigen, denn ich sehe auch ganz viele Menschen, die sich nicht von der Bedürfnisorientierung abkehren.
00:09:32: Aber erstens ist es halt ein sehr einflussreicher Kanal und zweitens haben auch die Eltern, mit denen ich arbeite.
00:09:40: Mit manchen Eltern arbeite ich ja schon seit über... Ja, seit über fünf Jahren, ich wollte fast schon sagen, seit über zehn Jahren, das stimmt nicht ganz, denn ich gehe jetzt gerade in das zehnte Jahr meiner Trainertätigkeit oder meiner GFK-Zeit.
00:09:54: Also lasst mal sagen, seit ich mich selbstständig gemacht habe mit gewaltfreier Kommunikation, seit ich als GFK-Trainerin arbeite, gibt es eine deutliche, deutlich spürbare Welle.
00:10:05: Über alle sind begeistert von der Bedürfnisorientierung hinzu.
00:10:09: Auch das funktioniert ja irgendwie alles nicht.
00:10:11: Das führt nicht zu den gewünschten Ergebnissen.
00:10:14: Irgendwie ist es nicht das, was ich eigentlich damit erreichen wollte.
00:10:18: Es muss anders gehen.
00:10:19: Ich gehe wieder ein Stück weit zurück zu klare Ansagen.
00:10:24: Autorität macht über.
00:10:28: Und auch dazu habe ich eine Theorie, warum das so ist.
00:10:29: Da komme ich aber gleich zu.
00:10:31: Also viele Eltern, die sagen, Ich habe jetzt keinen Bock mehr auf die Bedürfnisorientierung.
00:10:36: Ich mache das jetzt wieder so, wie ich es für richtig halte.
00:10:38: Das finde ich auch ein interessanter Satz.
00:10:40: Ich mache jetzt nicht mehr Bedürfnisorientierung.
00:10:42: Ich mache es jetzt wieder, wie ich es für richtig halte.
00:10:45: Hat man das vorher nicht für richtig gehalten?
00:10:47: Klammer auf, dann wundert es mich nicht, dass es nicht funktioniert hat, Klammer zu.
00:10:51: Ich denke, wir waren in einem Lernprozess.
00:10:54: Wir haben Erfahrungen gesammelt und ... sind jetzt vielleicht auch ein Stück weit ernüchtert.
00:10:59: Man könnte auch sagen enttäuscht, wir haben uns vielleicht ein bisschen mit unseren Erwartungen auch getäuscht.
00:11:04: Aber wie gesagt, zu dem Warum komme ich gleich, das sind ja jetzt gerade alles nur Mutmaßungen.
00:11:08: Ich möchte noch einen dritten Trend anführen und der ist für mich auf jeden Fall total deutlich und klar.
00:11:14: Als ich angefangen habe, als meine Tochter vier war, da war ich ja total verzweifelt.
00:11:19: und wusste nicht mehr weiter und hab nach dem Rezept für Kindererziehung gesucht und hab gedacht, kann mir bitte jemand sagen, wie das geht mit diesen Kindern und wie man mit denen umgeht und wie man die erzieht, wie man das eigentlich macht.
00:11:31: Hat mir irgendwie, ja, ich bin selber mal Kind gewesen und ich wurde erzogen.
00:11:36: Aber ganz offensichtlich hat mir die Art und Weise, wie ich groß geworden bin, nicht gefallen.
00:11:42: Sonst hätte ich mich mit meiner Tochter nicht unwohl gefühlt.
00:11:45: So, da habe ich angefangen zu recherchieren und damals, das war Jahrzehnteunfünfzehn, gab es in unserer wirklich gut sortierten Stadtbücherei einen halben Regalmetalliteratur.
00:11:57: Ungelogen, einen halben Regalmetalliteratur zu Kindererziehung für Eltern.
00:12:04: Es gibt natürlich auch pädagogisches Material für Erzieherinnen und Erzieher und pädagogisches Personal im Kindergarten.
00:12:11: Aber für Eltern gab es in unserer Stadtbücherei nicht viel und von dem nicht viel war auch vieles noch.
00:12:18: alte Schule.
00:12:19: Alte Schule, damit meine ich, jedes Kind kann schlafen lernen, unsere Kinder sind Tyrannen, Zucht und Ordnung, diese Tendenz.
00:12:30: Also ganz wenig von dem, was wir heute als, sagen wir mal, bedürfnisorientiert bezeichnen würden.
00:12:37: Was es damals schon gab, war Jesper Jul.
00:12:40: Das war auch so die Hochzeit von Jesper Juul.
00:12:43: Der war nur noch nicht, also er war vielleicht in Vertrautenkreisen schon verbreitet, aber da gab es auch noch nicht so viele Werke von ihm.
00:12:49: Es sind in der Zeit echt viele dazu gekommen.
00:12:52: Außerdem gab es eigentlich nur ein Buch für gewaltfreie Kommunikation mit Kindern, vielleicht zwei, nämlich einmal von Frank Gashler.
00:13:05: Ich will verstehen, was du brauchst oder ich verstehe, was du brauchst, für den Giraffentraum.
00:13:11: Und von Yvonne Grawge, dass wirklich das Buch mit dem Titel Gewaltfreie Kommunikation mit Kindern.
00:13:19: Wobei man dazu sagen muss, dass die Autorin selber zwar Sozialpädagogin ist und viel Erfahrung mit Kindern hat, aber keine eigenen Kinder hat.
00:13:26: Trotzdem finde ich das Buch gut.
00:13:28: Es war eines der ersten, die ich zu dem Thema gelesen habe.
00:13:32: Und da steht im Prinzip alles Richtige drin.
00:13:34: Damals wusste ich noch nichts von Gewaltfreier Kommunikation.
00:13:36: Das heißt, ich habe auch nicht Gewaltfreie Kommunikation gesucht.
00:13:40: Und Yvonne's Buch stand auch nicht in dem Regal, das habe ich erst später entdeckt.
00:13:44: Also es gab nicht viel.
00:13:45: und mit dem nicht viel habe ich angefangen und bin dann ja durch Zufall über nicht Erziehungsliteratur, sondern über wissenschaftliche Literatur von Alfie Kohn, Liebe und Eigenständigkeit über Thomas Gordon Familienkonferenz, den gab es auch schon, der stand da auch im Regal.
00:14:04: Der Kampf für mich nur noch nicht in Frage, weil meine Kinder noch nicht in dem Alter waren, wo das wirklich für mich relevant geworden wäre.
00:14:10: Long Story Short, ich bin irgendwann zur gewaltfreien Kommunikation gekommen und dann habe ich ja angefangen, mich überhaupt mit diesem Thema Bedürfnissen mal auseinanderzusetzen.
00:14:20: Das war damals noch nicht weit verbreitet.
00:14:24: Heute ist das total anders.
00:14:27: Unsere Stadtbücherei hat mittlerweile, die haben so zweiseitige Rollregale.
00:14:33: A, ich glaube, fünf Regalbretter in der Höhe, fünf oder sechs sogar.
00:14:39: Es gibt mittlerweile vier von diesen Rollregalen und ich würde sagen, das sind zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf, vierzehn.
00:14:49: Sechzehn Regalmeter Erziehungsliteratur.
00:14:53: Sechzehn.
00:14:55: Das ist das Zweiunddreißigfache dessen, was es vor acht Jahren gab.
00:15:00: Es gibt so viele Autorinnen und Autoren.
00:15:04: Es gibt so viel auch sehr spezialisierte Literatur.
00:15:08: Es gibt nicht nur, wie gehe ich mit Kindern um, sondern es gibt, was mache ich bei Schlafstörungen, was mache ich bei Essstörungen, was mache ich bei, das steht jetzt alles da, oder was mache ich mit ADHS, was mache ich mit Autismus, was mache ich mit Neurodiversität, was mache ich mit Hyperaktivität?
00:15:27: Also... Unfassbar viel sehr spezielle Literatur und auch unfassbar viel sehr allgemeine Literatur.
00:15:35: Und jedes Buch greift sich dann irgendein Thema raus, ob es jetzt das Schlafen ist, das Mama Burnout, irgendwelche speziellen Erziehungsdinge, Pubertätmedien, ja also unfassbar viel.
00:15:53: Und was ich beobachte in meiner Kundschaft und in den Familien und mit den Menschen, mit denen ich arbeite.
00:16:01: Viele sind bereits in Berührung gekommen mit der Bedürfnisorientierung.
00:16:07: Also so blank, wie ich damals war, ist heute kaum noch jemand, nehmen wir auch Instagram.
00:16:13: Meine Güte, was gibt es Instagram-Accounts?
00:16:16: Wie Sand am Meer, Elternberatung, noch und nöcher und die meisten davon, also zumindest die, die ich sehe.
00:16:24: haben in irgendeiner Form einen bedürfnisorientierten Ansatz oder zumindest einen mitmenschlichen Ansatz.
00:16:29: Nicht jeder nennt es Bedürfnisorientierung.
00:16:31: Manche nehmen den Begriff auch wieder raus, weil das so ein bisschen problematisch geworden ist.
00:16:37: Viele schreiben nicht, so wie ich, gewaltfreie Kommunikation in ihren Titel, machen aber eigentlich nichts anderes.
00:16:44: Viele scheuen immer noch den Begriff Gewalt, den ich ja gerne sehr offen verwende und keine Angst vor diesem Begriff habe.
00:16:52: Ja.
00:16:53: Was hat sich verändert?
00:16:54: Die Eltern heute haben ein breites Angebot, sich zu informieren und kennen schon ganz schön viel und wissen schon ganz schön viel über bedürfnisorientierte Erziehung.
00:17:07: Es gibt ganz viel Input über, wie kann ich mit dieser Situation bedürfnisorientiert umgehen?
00:17:13: Wie kann ich den Konflikt gewaltfrei lösen?
00:17:16: Wie kann ich in der Beziehung... Geschwisterbeziehung, Eltern-Kind-Beziehung, wie kann ich da einwirken, dass da mehr Verbundenheit ist, also diese Suche nach mehr Verbundenheit ist angekommen und Menschen können sich informieren.
00:17:31: Was neu ist oder zumindest deutlicher zu Tage tritt, ist der Satz, Zitat, das ich ganz oft gehört habe.
00:17:41: Ich weiß zwar, wie es geht, aber wenn ich am Limit bin, dann kann ich das nicht mehr.
00:17:47: Dann verfalle ich immer noch in alte Muster.
00:17:50: Also uns allen ist klar, wir sind geprägt durch eine Gesellschaft und durch eine Kindheit, ein eigenes Elternhaus, eine Herkunftsfamilie, die noch nicht bedürfnisorientiert erzogen hat.
00:18:03: Wobei ich auch das in Anführungsstrichen setzen würde, denn natürlich gibt es Elternhäuser, die ohne diesen Begriff bedürfnisorientierung sehr wohl bedürfnisorientiert gehandelt haben.
00:18:14: Also längst nicht jedes Elternhaus meiner Generation war gewaltvoll.
00:18:19: Das war die Vorgängergeneration noch, unsere Großeltern.
00:18:23: Unsere Eltern haben sich schon sehr emanzipiert und haben versucht, es besser zu machen.
00:18:27: Und ich finde, in aller Regel haben sie es besser gemacht.
00:18:30: Was Kindeswohl angeht zumindest und die Sicherheit von Kindern und das Gewaltpotenzial in Familien.
00:18:37: Und auch, was so Selbstliebe und Selbstsicherheit der Kinder angeht.
00:18:39: Wir sind schon deutlich, wie nennt man das selbstliebendere Generation?
00:18:47: Also, meine Generation hat verstanden, dass Selbstliebe ... etwas sehr wertvolles und gutes ist.
00:18:52: Und wir können als Kinder, Kinder können keine Selbstliebe entwickeln, wenn sie, wenn sie emotionale und psychische Gewalt erfahren.
00:19:00: Da leidet der Selbstwert und die Selbstliebe drunter.
00:19:02: Genau.
00:19:02: Und dann haben wir ein gesellschaftliches Problem.
00:19:05: So, drei Trends.
00:19:06: Erstens, vermehrt wieder zurück zu Härte und Autorität.
00:19:10: Zweitens, Menschen wenden sich von der Bedürfnisorientierung ab und gehen wieder in einen mehr autoritären Führungsstil über.
00:19:19: Und drittens, Menschen wissen mittlerweile Bescheid über GFK und Bedürfnisorientierung und stellen jetzt fest, dass die Umsetzung nicht so gut möglich ist bzw.
00:19:33: dass es schwerer wird, das Wissen dann auch umzusetzen.
00:19:39: Und warum wird das schwerer?
00:19:41: Weil die Menschen immer gestresster sind und immer mehr am Limit.
00:19:45: und da schließt sich so ein bisschen der Kreis, denn ich glaube wir haben mittlerweile so ein Grundpegel an Stress in unserer Gesellschaft auch durch.
00:19:55: Durch die Social Media verursacht und ich will jetzt gar kein Bashing gegen Social Media machen, sondern eher durch diese Formate, die da gepusht werden.
00:20:03: Also TikTok setzt im Ganzen eine Krone auf mit seinen fünfzehn Sekunden.
00:20:07: Aber.
00:20:09: Ja, früher haben Menschen sich noch drei Minuten Videos angeguckt.
00:20:12: Heute müssen, ja, ich bin im Online-Business unterwegs und mir wird von Marketing-Experten gesagt, in den ersten Bruchteilen einer Sekunde musst du die Aufmerksamkeit deiner Leser bekommen als Scroll-Stopper, so nennt man das.
00:20:28: Ich muss meine Beiträge also quasi so aufmachen, aufbereiten und so einen Aufmacher wählen, dass beim Dumpfen Scrawln des Bildschirms, also beim Swiping nach oben, der Daumen stehen bleibt.
00:20:43: Und jemand sagt, stopp, das ist interessant, da möchte ich mal genauer hingucken.
00:20:47: Also Bruchteile von Sekunden.
00:20:48: Und in welcher Geschwindigkeit sausen denn die Bilder auf dem Bildschirm an uns vorbei?
00:20:53: Welche Geschwindigkeit haben Zeichentrickserien heute?
00:20:56: Welche Geschwindigkeit haben Autos heute?
00:20:58: Welche Geschwindigkeit haben politische Veränderungen heute?
00:21:01: Informationen?
00:21:03: Also unsere ganze... Gesellschaft ist in einem Studel an Tempo.
00:21:08: Und dieses Tempo ist extrem stressig.
00:21:11: Und zwar mittelbar und unmittelbar.
00:21:15: Also selbst wenn ich selber gut für mich sorge, sobald ich aus der Haustür raustrete und zum Beispiel in die Stadt gehe, um einzukaufen.
00:21:22: Ja, es gibt jetzt Selbstbedienungskassen.
00:21:24: Alles muss schneller gehen.
00:21:25: Die Leute werden im Akkord dazu aufgefordert, die Regale einzuräumen.
00:21:32: Wahnsinn, was wir für ein Tempo hier gehen.
00:21:35: Und das klingt so nach Effizienz.
00:21:38: Ich glaube nicht, dass das effizient ist.
00:21:39: Ich glaube auch nicht, dass das effektiv ist.
00:21:41: Ich glaube, dass wir viel Reibungsverluste haben und das sehe ich zum Beispiel in den Kitas, wo auch immer mehr und mehr und mehr verlangt wird.
00:21:46: Und zwar nicht mehr und mehr und mehr gute pädagogische Arbeit, sondern mehr und mehr und mehr Dokumentation, mehr und mehr und mehr Qualitätsmanagement.
00:21:55: Ich finde, Qualitätsmanagement wichtig.
00:21:58: Aber in aller Liste, in erster Linie, wissen die Menschen, für die Kinder da sein.
00:22:01: Und dokumentieren zu Dokumentationszwecken verfehlt so ein bisschen die pädagogische Arbeit.
00:22:08: Beziehungsweise es ist wertvoll, aber es ist zu wenig Personal da.
00:22:11: Eigentlich müssten mehr Menschen mehr Zeit in diesen Einrichtungen haben für die wirklich wichtigen Dinge.
00:22:18: Also, du merkst, es ist Systemkritik.
00:22:23: Und ich will aber gar nicht das Problem fast so aufmachen, sondern sagen, es gibt gute Lösungen auch auf der... individuellen Ebene, auf der Paar-Ebene, auf der Familienebene, auf der Community-Ebene.
00:22:33: Wenn wir in Amerika immer von Communities gesprochen, nennen wir es hier mal Nachbarschaften oder zur Freundschaftskreise, irgendwie Kreise, in denen man sich bewegt.
00:22:43: Auch wenn wir in unserer Weltgemeinschaft und in unserer Landesgesellschaft oder in unserer kulturellen Gesellschaft diesen ... Immer schneller trennt, ich hab noch gar nicht von KI gesprochen.
00:22:58: Lass uns ausblenden, mit KI wird alles noch schneller und noch produktiver und noch rationaler.
00:23:07: Es ist krass.
00:23:08: Jedenfalls, all das führt dazu, dass Menschen so ein Grundstress mit sich tragen, der sich auch nicht mehr einfach so weggeschlafen lässt.
00:23:20: Also ich kann meine acht Stunden in der Nacht schlafen.
00:23:23: Die meisten Eltern können das nicht.
00:23:25: Mittlerweile kann ich das.
00:23:26: Also acht Stunden am Stück tief und fest ungestört schlafen.
00:23:31: Ich kann vorher Entspannungsrituale machen und wirklich auch entspannt in den Schlaf gleiten.
00:23:35: Ich kann entspannt aufstehen.
00:23:36: Ich kann meine Morgenroutine machen.
00:23:39: Und total gechillt in den Tag starten.
00:23:42: Ich öffne meinen... Also ich starte meinen Computer.
00:23:45: Ich öffne mein Handy und da ich Instagram beruflich nutze, spätestens dann... Bäm, bin ich in der medialen Welt.
00:23:52: Ich gehe raus, ich gehe einkaufen.
00:23:56: Ich bin in Gesellschaft unterwegs.
00:23:57: Ich gehe zu Sportkursen und immer ist es hassel, hassel, hassel.
00:24:00: Hektik, hektik, hektik.
00:24:02: Man hat es eilig, man hat es hier.
00:24:03: Man muss noch dies und man muss noch das und dieses muss noch einledigt werden.
00:24:07: Wow.
00:24:08: Ich glaube, dass das auch früher für Eltern nicht viel anders war.
00:24:13: Die hatten auch echt viel zu tun und waren ständig beschäftigt.
00:24:18: Nur das Tempo ... das erwartet wurde.
00:24:22: Und die Vielzahl an Aufgaben, an unterschiedlichsten Aufgaben und Kanälen, also heute gibt es WhatsApp.
00:24:29: Du bist heute in zehn verschiedenen WhatsApp-Gruppen und in jeder Gruppe finden Dialoge statt und um auf dem Laufenden zu bleiben und wichtige Informationen nicht zu verpassen, musst du im Prinzip täglich in zehn WhatsApp-Gruppen reingucken.
00:24:40: Früher bekamen die Kinder Laufzettel mit.
00:24:43: Diese oder eine Elternbriefe zettelt.
00:24:45: Die hat man an die Pinwand gehängt.
00:24:47: Dann ist man zur Pinwand gegangen und hat diesen Zettel genommen und hat sich damit beschäftigt.
00:24:51: Und weil es dieses Digitale nicht gab, aber ich merke schon, ich schweife hier voll vom Thema ab.
00:24:58: Ich bin voll an diesem digitalen Thema gerade drin.
00:25:00: Naja, aber ich brauche diese Informationen um gleich zu sagen, was ich eigentlich damit machen möchte.
00:25:06: Ich will, dass uns allen bewusst wird, dass wir nichts falsch machen.
00:25:12: Wir können uns gar nicht dagegen wehren, dass es schneller und schneller wird im Außen.
00:25:18: Was wir brauchen, ist mehr Resilienz.
00:25:22: Wir brauchen mehr Kompetenz und Abzugrenzen.
00:25:25: Und ich glaube, das ist eine Schlüsselqualifikation, die jetzt als nächstes gefragt ist.
00:25:31: Also in der Bedürfnisorientierung, und du merkst, ich komme jetzt wieder zurück zu meinem Thema, In der Bedürfnisorientierung haben Menschen geglaubt, man müsste jetzt erstens alle Bedürfnisse befriedigen.
00:25:46: Das ist schon mal ein Mythos.
00:25:47: Bedürfnisorientierung heißt nicht, dass wir Bedürfnisse erfüllen müssen.
00:25:51: Das heißt nicht Bedürfniserfüllung.
00:25:53: Das heißt Bedürfnisorientierung.
00:25:55: Wir orientieren uns in unserem Verhalten und wir orientieren uns in unseren Entscheidungen und in der Begleitung unserer Kinder an deren Bedürfnissen.
00:26:05: Wir orientieren uns daran.
00:26:07: Das ist für uns ein Wegweiser, ein Leidpfad.
00:26:10: Das ist der Kurs, den wir fahren.
00:26:12: Das heißt nicht, dass wir immer sofort, gleichzeitig alle, also immer sofort und gleichzeitig alle Bedürfnisse befriedigen.
00:26:23: Vier Dinge.
00:26:24: Immer sofort, gleichzeitig alle.
00:26:27: Machen wir nicht.
00:26:28: In der Bedürfnisorientierung heißt nur, ich habe die Bedürfnisse im Blick.
00:26:30: Ich interessiere mich überhaupt erst mal für diese Bedürfnisse.
00:26:33: Ich gucke da überhaupt erst mal hin.
00:26:35: Ich denke nicht nur in Strategien und Lösungen, sondern ich gucke auch mal dahinter.
00:26:38: Darum geht es eigentlich.
00:26:39: Es geht darum, Verhalten nicht per se zu nehmen, sondern das Verhalten zu verstehen und hinter das Verhalten zu gucken, um dann nicht an dem Verhalten zu arbeiten, sondern an der Bedürfniserfüllung.
00:26:51: So.
00:26:51: Und wie gesagt, das heißt nicht, dass alle Bedürfnisse sofort und immer und schnell und gleichzeitig befriedigt werden müssen.
00:26:57: Und Bedürfnisse sind nicht Wünsche.
00:26:59: Ich glaube, dass auch ich viele Bedürfnisse mit Wünschen verwechselt haben und gedacht haben, ich erfülle jetzt den Wunsch des Kindes.
00:27:09: Das Kind hat ein Recht auf Wünsche und ein Recht auf Wunscherfüllung.
00:27:11: Nein, es hat ein Recht auf Bedürfnisseerfüllung.
00:27:13: Es hat ein Recht darauf, das zu bekommen, was es braucht.
00:27:16: Und wir übrigens auch.
00:27:18: Das heißt nicht, dass wir das bekommen, was wir wollen.
00:27:21: Und das heißt auch nicht, dass das, was wir wollen und es gut tut.
00:27:23: Ich will ein Fernseher haben.
00:27:29: Was erfüll ich mir mit diesem Fernseher?
00:27:31: Wenn ich den Fernseher nicht kriegen kann, kann ich trotzdem meine Bedürfnisse erfüllen.
00:27:35: Und das Recht habe ich.
00:27:36: Also ich habe ein Recht darauf, dass meine Bedürfnisse gesehen und befriedigt werden.
00:27:39: Und im Zweifel muss ich mich selbst darum kümmern.
00:27:44: Aber wenn man denkt, alles müsse befriedigt werden, Und wenn man auch noch dazu denkt, ich als Mutterbinder oder ich als Vaterbinder für verantwortlich, dass die Bedürfnisse meiner Kinder stets befriedigt sind, dann erzeugt das ja enormen Druck.
00:27:58: Und es ist nicht möglich, es ist unmöglich, jeder Manns Bedürfnisse zu jeder Zeit sofort zu befriedigen.
00:28:09: Das heißt, die, die das als Bedürfnisorientierung verstanden haben, haben gemerkt, da kommen sie an ihre Grenzen.
00:28:15: Sie sind schlicht, also wir sind schlicht damit überfordert, wenn wir versuchen, Bedürfnisse zu befriedigen, immer und von jedem.
00:28:27: Wir tun gut daran, uns daran zu orientieren und nach guten Lösungen zu suchen, uns für die Lösungsuche auch Zeit zu nehmen und uns Zeit zu nehmen zu verstehen, vielleicht auch, woher ein Bedürfnismangel kommt und vielleicht auch längerfristig zu gucken, wie können wir in Zukunft vermeiden, dass dieses Bedürfnis in Mangel gerät?
00:28:42: Das hat ganz viel damit zu tun, dass Kinder in bestimmten Phasen bestimmte Dinge brauchen.
00:28:45: Und wenn wir das wissen, können wir das auch entsprechend bedienen, indem wir entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.
00:28:51: Eigentlich geht es darum, einen guten Rahmen zu schaffen für gesunde Kindesentwicklung und für gesunde Elternschaft.
00:28:57: Und du hörst diesen Begriff gesund, der ist mir jetzt automatisch gekommen, aber tatsächlich möchte ich auch darauf hinaus, dass wir auf unsere Gesundheit Acht geben müssen.
00:29:06: Denn die Krankenquoten steigen überall.
00:29:09: bei Eltern und zwar beide Geschlechter.
00:29:11: Die Väter, auch wenn die Mütter zu Hause sind und die Eltern die Väter arbeiten gehen oder wenn sie sich das Fifty-Fifty aufteilen.
00:29:19: Auch die Väter haben diese Herausforderung, dass es an die Gesundheit geht.
00:29:25: Dauerhafte Überlastung, dauerhafte Überbeschleunigung.
00:29:29: Das ist einfach nicht gut für unseren Körper.
00:29:32: So, jetzt habe ich einen Verhandler verloren.
00:29:36: Ich muss mal eben zurückfinden.
00:29:38: Wenn wir also denken, Bedürfnisse müssen immer befriedigt werden und wenn wir Bedürfnisse mit Wünschen verwechseln, dann versuchen wir das unmögliche möglich zu machen und wir können nur scheitern.
00:29:47: Und aus diesem Scheitern heraus kommt dann ein Widerstand gegen die Bedürfnisorientierung und der Satz, ach, das funktioniert doch alles nicht.
00:29:57: Ich gehe wieder zurück zu den alten Standards, die haben wenigstens funktioniert.
00:30:02: Stimmt.
00:30:03: In der früheren Gesellschaft, also gerade so in der Generation meiner Eltern, da haben die Menschen super funktioniert.
00:30:09: Die haben sich nur nicht gefühlt.
00:30:11: Und waren sie glücklich?
00:30:13: Weiß ich nicht.
00:30:14: Sie haben halt funktioniert.
00:30:15: Und wenn es funktioniert, ist man ja erst mal zufrieden.
00:30:18: Aber waren sie glücklich?
00:30:21: Weiß ich nicht.
00:30:22: Also, ich würde sagen, meine Eltern haben nicht diesen Grad der Erfüllung erlebt, wie das die Menschen tun, die ich kenne.
00:30:32: die gewaltfreie Kommunikation und Achtsamkeit und Verbindung in ihrem Leben praktizieren.
00:30:39: Diese Verbundenheit mit anderen, die macht glücklich.
00:30:45: Und ich möchte gar nicht sagen, dass meine Eltern nicht mit Menschen verbunden waren.
00:30:48: Die waren halt auf einer anderen Art und Weise verbunden.
00:30:51: Denn die hatten so ihre Communities.
00:30:53: Und da ist es wieder.
00:30:54: Innerhalb ihrer Community haben sie gut für sich gesorgt.
00:30:57: Also selbst für Sorge ist das, was es unbedingt braucht.
00:31:03: Und wenn ich jetzt Wunscherfüller bin und denke, die Wünsche müssen auch alle sofort erfüllt werden, dann bin ich wieder im Funktionieren-Modus und denke, ich wäre bedürfnisorientiert.
00:31:11: Also da gibt es diesen Widerspruch, dieses Missverständnis, das sich jetzt lange gehalten hat und das zu einer zunehmenden Erschöpfung, zu einer zunehmenden Überforderung und Überlastung und wiederum zu Stress geführt hat.
00:31:27: Also gestresste Gesellschaft, gestresste Weltgemeinschaft.
00:31:31: Ein gestresster Planet noch dazu.
00:31:34: Diese ganzen globalen Krisenthemen, die unsere Medien dominieren, die machen ja auch was mit uns.
00:31:39: Und dann haben wir den hausgemachten Stress, der daher rührt, dass wir ein Konzept nicht so verstanden haben, wie es eigentlich gedacht ist.
00:31:48: Und wenn jetzt Eltern zu mir kommen und sagen, ich weiß, wie es geht, aber ich schaffe es nicht, weil ich immer so am Limit bin, dann sage ich, alles klar, das wissen.
00:31:57: um gewaltfreie Kommunikation und Bedürfnisorientierung um Achtsamkeit.
00:32:00: Das eigentlich hast du das ganze Wissen, das du brauchst.
00:32:03: Du kannst das nur nicht umsetzen, weil dir die Kraft dafür fehlt.
00:32:08: Und das kann ich ja nun, siehe ein paar Folgen vorher in diesem Podcast, kann ich ja nun Lied von singen, wie was passiert, wenn Kräfte schwinden, wenn Körperkräfte schwinden.
00:32:18: Also selbst wenn mein Kopf noch will und mein Geist stark ist, wenn mein Körper leer gefahren ist, dann bin ich nicht mehr in der Lage, meine Kinder gewaltfrei zu erziehen oder gewaltfrei zu begleiten.
00:32:32: Also auf den Punkt gebracht, es fehlt immer noch ein bisschen an Wissen, aber nicht Wissen um Bedürfnisorientierung, sondern das Wissen darum, wie ich mich jetzt gewaltfrei auch abgrenzen kann.
00:32:46: Ganz viel kommen jetzt auch Menschen und haben diese Erkenntnis, Mir fällt es schwer, Grenzen zu kommunizieren.
00:32:54: Also viele sagen noch, mir fällt es schwer, Grenzen zu setzen.
00:32:57: Ich mag lieber die Begriffe Grenzen spüren und Grenzen kommunizieren.
00:33:00: Ich könnte es mir jetzt leicht machen, einfach sagen, Grenzen setzen.
00:33:04: Aber ich bin ja ein sprachlich sehr präziser Mensch.
00:33:07: Also was jetzt fehlt den Menschen, die ich begleite, ist nicht so sehr das Bewusstsein für Bedürfnisse und für Gefühle.
00:33:20: die Menschen, die zu mir kommen, die wissen, was Bedürfnisse sind, die wissen auch, was Gefühle sind.
00:33:23: Sie kommen und sagen, ich habe Schwierigkeiten damit.
00:33:25: Ich habe Schwierigkeiten, mich zu spüren.
00:33:27: Und ich habe Schwierigkeiten, Bedürfnisse herauszufinden.
00:33:30: Und ich habe Schwierigkeiten, meine Gefühle wirklich zu fühlen.
00:33:33: Und das ist eine große Sehnsucht danach, sich selbst zu spüren und auch wirklich Gefühle zu identifizieren und Bedürfnisse klar benennen zu können, weil sie wissen, Der Schlüssel zur Lösung liegt in den Bedürfnissen.
00:33:47: Also diese Aufmerksamkeit, dieses Bewusstsein haben die Menschen, dass der Schlüssel zu einer guten Lösung in den Bedürfnissen liegt.
00:33:54: Aber Sie können das Wissen nicht umsetzen, weil Sie keine Kraft mehr haben, weil Sie erschöpft sind und Sie suchen zunehmend, so wie ich auch, nach wegen, wie Sie in Ihrer Kraft bleiben können.
00:34:07: Wie bleibe ich in meiner Kraft?
00:34:10: Wie kann ich meine... Ich nenn es ja immer Vorratskammer.
00:34:13: Wie kann ich meine Vorratskammer auffüllen?
00:34:17: Und wie kann ich dafür sorgen, dass meine Vorratskammer nicht leer läuft?
00:34:20: Andere Menschen sprechen auch von Bedürfnisgläsern oder Bedürfnisgefäßen.
00:34:24: Nenn es, wie du es am liebsten magst.
00:34:26: Alles drückt das Gleiche aus.
00:34:29: Ich habe ein bestimmtes, wenn ich morgen zu aufstehe, dann habe ich einen bestimmten Pegel an Kraft und Energie.
00:34:39: Und für Notfälle kann ich auch immer noch was mobilisieren.
00:34:42: Im Notfall geht immer was, aber der ganze Alltag soll ja nicht nur aus Notfällen bestehen, auch wenn sich das manchmal so anfühlt.
00:34:51: Ich brauche Strategien, meine Vorratskammer regelmäßig wieder aufzuführen.
00:34:56: Idealerweise hätte ich gerne so etwas wie ein Dauerliefer-Service, als am liebsten hätte ich in meinem Alltag fest etablierte Routinen, die es mir ermöglichen, ohne weiter drüber nachzudenken, Dinge zu tun, die mir gut tun.
00:35:08: mit denen ich immer wieder auftanke.
00:35:10: So.
00:35:11: Ich vertraue darauf und ich bin sicher, wenn Menschen wissen, wie es geht und genug Kraft haben, es zu tun, dann werden sie es tun.
00:35:19: Wenn sie wissen, wie man Bedürfnisse identifiziert und gute Strategien zur Bedürfniserfüllung findet, wenn sie wissen, wie das funktioniert und wenn sie die Kraft dazu haben, dann werden sie es tun.
00:35:32: Ich muss also, schließen wir mal den Kreis hier, der Trend geht hinzu, ich muss nicht mehr erklären, Warum es sinnvoll ist, sich an Bedürfnissen zu orientieren, ich muss mehr und mehr in meiner Arbeit erklären, wie das denn funktionieren kann in einem Alltag, der nun mal heutzutage so aussieht, wie er aussieht.
00:35:54: Und der Alltag von heute ist nicht mehr der gleiche wie vor acht Jahren oder vor zwanzig Jahren.
00:36:01: Und das bedeutet, dass ich meine Arbeit anpassen darf, also Ich habe ja gerade die Herausforderung, dass ich ein GfK-Einführungskurs, ein Selbstlernkurs letztes Jahr verkauft habe und auch schon angefangen habe, den zu produzieren.
00:36:16: Es gibt die ersten beiden Module und ich merke eine innere Blockade diesen Kurs weiter zu produzieren und ich habe jetzt echt gesucht, woran das liegt.
00:36:27: Ich habe sehr Geduldige und sehr... Nachsichtige verständnisvolle Kunden und ich bin super dankbar dafür.
00:36:35: Gleichzeitig, ja, da gibt es auch Ungeduld und gleichzeitig treibt es mich um und es macht mich wahnsinnig, dass ich nicht verstehe, warum ich das Wissen, das ich habe, nicht einfach in diesen Online-Kurs gießen kann.
00:36:47: Also ich merke wirklich, wenn ich die Kamera anmache oder wenn ich meine Präsentation erstelle, da ist ein massiver innerer Widerstand und ich glaube, ich bin jetzt dahinter gekommen, woran es liegt.
00:36:56: Ich glaube, dass die Art und Weise, wie wir das Wissen vermitteln, nicht ausreicht und dass das vermittelte Wissen nicht ausreicht.
00:37:05: Es reicht mir nicht mehr nur zu erklären, wie dieses Vier-Schritte-Modell von Marshall B. Rosenberg funktioniert.
00:37:11: Ich möchte unbedingt auch sagen, wie das unter den aktuellen Rahmenbedingungen noch umgesetzt werden kann.
00:37:19: Wie können wir gewaltfreie Kommunikation, das Vier-Schritte-Modell, Selbstempathie, Empathie auf richtigen Selbstausdruck, wie können wir das unter den gegebenen Rahmenbedingungen noch umsetzen.
00:37:33: Wie kann ich in vier Schritten kommunizieren, wenn man gegenüber einer Aufmerksamkeitsspanne von drei Sekunden hat?
00:37:39: Wie kann ich einen Konflikt lösen, wenn man gegenüber eine Dopaminspritze braucht?
00:37:47: Und Konflikt ist alles andere als Dopaminspritze.
00:37:52: Wie kann ich bedürfnisorientiert Empathie schenken und Empathie empfangen, wenn Menschen in Gedanken bei ihrem nächsten Termin sind und sich wirklich nicht mehr einlassen können, weil sie so gestresst sind.
00:38:06: So, und ich merke, dass ich immer noch die GFK liebe und das vier Schritte Modell liebe und gleichzeitig merke ich, dass es sich fast schon falsch anfühlt, nur die Theorie zu vermitteln und zu sagen, das ist das.
00:38:19: Ich muss mir immer wieder klarmachen, es geht immer noch darum, das Modell wirklich in der Tiefe gut zu verstehen.
00:38:25: Damit ich das Wissen abrufen kann und mich hält tatsächlich in meiner Motivation dieser Satz ab, den ich so oft höre.
00:38:31: Selbst wenn ich wüsste, wie es geht, ich könnte es nicht umsetzen, weil ich keine Kraft dafür habe.
00:38:38: Das demotiviert mich.
00:38:39: Das macht es für mich ganz schwer, am Ball zu bleiben und weiterhin Basiswissen zu vermitteln.
00:38:46: Und es drängt mich sehr andere Dinge zu tun.
00:38:50: Also das hat in den Prioritäten gerade irgendwie gelitten.
00:38:55: Denn wohin es mich gerade drängt, ist die Erkenntnisse, die ich jetzt auch gewonnen habe zum Thema, wie kann ich Energie tanken?
00:39:02: Wie kann ich mehr Kraft im Alltag haben?
00:39:05: Was kann ich mir Gutes tun?
00:39:09: Und da muss man ja auch immer wieder sagen, das ist kein Egoismus.
00:39:12: Wenn ich mir selber Gutes tue im Flugzeug, sagt man, nimm dir erst selber Sauerstoff, bevor du andere Mitreisende versorgst.
00:39:20: Also wie kann ich im Alltag... gut mit Sauerstoff versorgt sein, damit ich mich um andere kümmern kann.
00:39:28: Und da gibt es so, so, so viele Möglichkeiten, die ich kennenlernen durfte.
00:39:35: Ich praktiziere nicht alles, was möglich wäre.
00:39:38: Erstens, weil mir das zu viel ist und dann bin ich auch, ja, nicht, dann versuche ich vieles zu machen und nichts davon mache ich richtig gut.
00:39:48: Ich habe meinen Fokus ganz klar am Anfang auf Ernährung gesetzt und gesagt, Ernährung ist eine Säule von vielen, die ich nutzen kann, um in meiner Kraft zu sein und in meine Kraft zu kommen.
00:40:01: Und ich habe mich jetzt wirklich anderthalb Jahre vor allen Dingen auf meine Ernährung konzentriert und habe da signifikante Fortschritte gemacht.
00:40:10: Signifikant, also wirklich.
00:40:13: Und es ist mir so in Fleisch und Blut übergegangen und so zur Gewohnheit geworden, dass ich denke, wenn ich ein bisschen aufpasse, rutsche ich nicht wieder in einen derart schlechten körperlichen Gesamtzustand.
00:40:26: Du weißt, wenn der Körper nicht mitmacht, wenn der Körper nicht gesund ist, dann ist alles andere nicht mehr möglich.
00:40:37: Wie war das?
00:40:38: Gesunde Menschen wünschen sich ganz viel, kranke Menschen wünschen sich nur noch eins, nämlich dass sie wieder gesund werden.
00:40:43: Wenn wir nicht in unserer Kraft sind, nicht gesund sind oder unser Körper nicht hat, was er braucht, dann sind wir anfälliger für Infektionen.
00:40:50: Wir sind schwächer, wir sind schlapper, wir sind schneller müde, wir sind schneller erschöpft.
00:40:54: Wir brauchen längere Generationsphasen und die haben wir nicht in unserer Gesellschaft, in unserem Tempo, in dem wir unterwegs sind.
00:41:01: Fehlen unsere Generationszeiten und die Generationszeit, die wir uns nehmen, ist ja auch nur ein Pflaster auf den eigentlichen Mangel.
00:41:07: Also wenn wir uns schlecht ernähren, blah.
00:41:09: Also Ernährung ist eine Säule, auf die ich mich jetzt konzentriert habe.
00:41:13: Es gibt so viele andere Möglichkeiten.
00:41:16: Man kann sich mit seinem Schlaf beschäftigen.
00:41:18: Man kann sich mit seinen Gedanken, mit seiner Gedankenhygiene beschäftigen.
00:41:24: Man kann sich mit seinen Beziehungen beschäftigen.
00:41:26: Man kann sich mit seiner finanziellen Situation beschäftigen.
00:41:29: Man kann sich mit seiner Art und Weise, wie man mit anderen Menschen und mit sich selbst umgeht, beschäftigen.
00:41:36: Man kann sich auch damit beschäftigen, welche Qualität die Pausen haben, wenn wir sie denn haben.
00:41:41: Also, wenn du eine Pause machst, nutzt du sie dann wirklich für Erholung oder nutzt du sie, um Gefühle zu überdecken, zu übertönen, dich abzulenken von all dem anderen.
00:41:54: Also kannst du eine Pause wirklich genießen oder verbringst du die Pause damit, weiterhin irgendwie gestresst zu sein.
00:42:03: Ja.
00:42:05: Was möchte ich sagen?
00:42:07: Ich möchte sagen, dass ich nicht guten Gewissens nur noch reine GFK machen kann.
00:42:13: Dass das fühlt sich für mich nicht stimmig an bzw.
00:42:15: es erfüllt und befriedigt mich nicht, wenn Menschen aus meinen Kursen und Seminaren rausgehen und sagen, ah, ich habe die GFK jetzt verstanden, wunderbar, ich kann sie nur leider am Alltag nicht umsetzen, weil mein Alltag so schlimm ist.
00:42:25: Ich will doch was erreichen.
00:42:26: Ich meine, ich möchte doch Kinder und eine gewaltfreie Kindheit ermöglichen.
00:42:30: Da reicht es halt nicht, das Wissen zu vermitteln, dass in Grundzügen sowieso schon vorhanden ist.
00:42:36: Es braucht was anderes.
00:42:38: Also konzentriere ich mich in dem Jahr zu Jahrzehnten.
00:42:41: Erst mal darauf natürlich in den nächsten Wochen, dass dieser Einführungskurs fertig ist.
00:42:45: Denn das ist ja gut, was da rein gehört.
00:42:50: Es reicht halt nur nicht aus.
00:42:51: Es wird auf jeden Fall... ein Vertiefungsprogramm geben, das sich darauf konzentriert, wie wir diese Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation dann auch im aktuellen Umfeld unter den gegebenen Rahmenbedingungen im Alltag umsetzen.
00:43:12: Und ich fange an mit den Themen Macht, Machtgebrauch, Machtmissbrauch.
00:43:17: Ich möchte gegen diesen Trend neue Härte, neue Autorität unbedingt vorgehen.
00:43:22: Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, wieder zurück zur Härte zu gehen.
00:43:27: Das geht nicht.
00:43:28: Das eskaliert nach oben und führt zu einer grundlegend unfriedvollen Gesellschaft.
00:43:35: Das ist ein absolutes No-Go für mich, wieder in die Härte zu gehen.
00:43:39: Das ist nicht der Weg, den wir brauchen.
00:43:42: Deswegen müssen wir uns erstmal mit dem Thema Macht auseinandersetzen und Wege kennenlernen.
00:43:48: nochmal mehr kennenlernen, wie kann ich auf Missbrauch meiner Macht verzichten und wie kann ich die Macht, die ich habe, die Autorität, die ich habe, gebrauchen im Bedürfnis erfüllenden Sinne.
00:44:03: So, und dafür müssen wir erst mal aufhören, Angst vor Macht zu haben.
00:44:06: Wir müssen uns erst einmal mit unserer Macht anfreunden und die anerkennen und annehmen, dass wir sie haben, denn wir haben sie, wir haben Macht über Kinder immer, weil wir Angst davor haben, sie einzusetzen.
00:44:17: weil wir sie nur als harten Einsatz kennen, dann fallen wir in Laissez-Faire zurück.
00:44:21: Und dann sind wir wieder bei Wunscherfüllung.
00:44:23: Da schließt sich auch der Kreis.
00:44:25: Also, wir werden uns nächstes Jahr in einem, in einem wahrscheinlich, vierundzwanzig Monate-Kurs oder Programm beschäftigen in den ersten zwei Monaten mit dem Thema Macht.
00:44:37: Dann braucht es unbedingt verschiedene Module, nenn ich es mal, verschiedene Kurs-Einheiten, verschiedene Proben.
00:44:46: Seminarekurse, wie auch immer ich das jetzt nenne, Grenzen wahrnehmen, kommunizieren, gewaltfrei behaupten, Grenzen halten, Grenzen wieder auflösen, Grenzen anderer schützen.
00:45:03: Also alles rund um das Thema Grenzen schützen, Grenzen halten.
00:45:09: Wenn wir uns vorher mit unserer Autorität beschäftigt haben, dann können wir uns anschließend damit beschäftigen, wie wir unsere Macht und unsere Autorität gebrauchen, um Grenzen zu schützen.
00:45:19: Da wird ein Schuh draus.
00:45:20: Und dann haben wir schon mal so einen Gegenentwurf zu, ich lasse das jetzt mit der Bedürfnisorientierung, geh wieder zurück zu alter Härte.
00:45:27: Nee, alles, was es braucht, ist Menschen, die ihre Grenzen klar kommunizieren und gewaltfrei halten können.
00:45:32: Wenn wir so weit gekommen sind, wenn wir das schaffen.
00:45:34: Dann sind wir einen Riesenschritt vorwärts gekommen und das ist, glaube ich, eine Kompetenz, die vielen noch fehlt.
00:45:41: Ich schließe mich immer ein.
00:45:42: Also, wenn ich hier sage, viele oder wir oder ihr oder du, ich meine immer auch mich selbst, denn auch ich gehe durch diesen Prozess.
00:45:48: Auch ich spreche hier so darüber und so leidenschaftlich, weil ich es fühle.
00:45:52: Ich weiß, dass es so ist.
00:45:54: Ich weiß, dass es bei uns so ist und bei vielen anderen auch.
00:45:57: Ich bin auch Kind dieser Gesellschaft.
00:45:59: Ich bin auch Kind von älteren anderen Generationen.
00:46:01: Ich bin auch Mama von drei Kindern.
00:46:03: In Kita und Schule.
00:46:05: Ich hab genau das Gleiche wie ihr alle auch.
00:46:08: Wie du, wie meine Nachbarin.
00:46:11: Ja.
00:46:14: Also, wenn ich das so sage, ich hab genau die gleichen Struggles.
00:46:18: Und in meinem Newsletter schreibe ich auch regelmäßig davon.
00:46:22: Denkt manchmal, wer bin ich, dass ich anderen was erkläre, was ich selber noch nicht so draufhab.
00:46:26: Aber ich hab schon ... Ich hab's verstanden, ne?
00:46:29: Und ich lebe jetzt in der Umsetzung.
00:46:31: So.
00:46:32: Also wenn es uns gelingt, Grenzen klar zu kommunizieren, unsere Macht schützen zu gebrauchen, dann können wir das Thema Nein sagen üben.
00:46:40: Und wenn wir Nein sagen können, dann können wir das Nein auch von anderen hören, also Nein sagen, Nein hören.
00:46:46: Und sofort, ich habe jetzt angefangen, aufzuschreiben, welche Kompetenzen brauchen Eltern und pädagogische Fachkräfte eigentlich, damit sie Kinder in der Art gewaltfrei begleiten können, wie ich es definiere.
00:47:00: Und mein gewaltfrei Begriff geht weit über Bedürfnisorientierung hinaus.
00:47:06: Bedürfnisorientierung ist ein Teil davon.
00:47:07: Gewaltfrei bedeutet ja auch Gedankenhygiene, bedeutet empathische Dialoge, Konfliktbewältigung und so.
00:47:17: Also da ist ganz viel mit drin.
00:47:20: Und ein Jahr hat es zwölf Monate.
00:47:22: Ich mag die Zahl zwölf irgendwie total.
00:47:25: zwölf Eltern Kompetenzen definiert, die ich gerne vermitteln möchte.
00:47:30: Und damit habe ich dann aber auch alles vermittelt, was ich weiß, glaube ich.
00:47:34: Ich hoffe, ich lerne mehr, damit ich weiter wachse und gedeihe.
00:47:39: Und weil das sehr, sehr viel ist, habe ich beschlossen, das nicht in zwölf Monaten zu machen.
00:47:43: Damit würde ich mich selber auch überfordern, sondern in vierundzwanzig Monaten.
00:47:46: Das heißt, es wird im nächsten Jahr ein Angebot von mir geben, dass ... Gfk-Vertiefung macht und Eltern oder Kompetenzen vermittelt, die meines Erachtens nach Eltern und Fachkräfte brauchen, um gewaltfrei begleiten zu können.
00:48:04: Und ich habe das den ganzen Zeit lang waski-to-akademie genannt.
00:48:07: Ich habe das akademie ersetzt durch Mediathek, denn am Ende ist es eine Mischung aus ganz vielen Medien, aber jetzt nicht Medien im Sinne von Handytale und
00:48:18: Co.,
00:48:18: sondern Videos, Audios, Workbooks, Arbeitsblätter, Übungen, Impulse, Reflexionsfragen.
00:48:25: Also was auch immer man sich vorstellen kann an didaktischer Vielfalt.
00:48:31: Wie können wir Wissen vermitteln?
00:48:33: Diese Mediathek soll ein Ort sein, wo man all das finden kann, was man braucht.
00:48:39: Also in Januar und Februar wird es Material geben zum Thema... Macht, Macht und Gewalt.
00:48:48: Dann kann man sich zwei Monate lang mit diesem Thema Macht und Gewalt beschäftigen, intellektuell beschäftigen auf der Verständnis-Ebene, aber auch reflektierend auf der persönlichen Ebene.
00:49:00: Also wie ist denn das bei uns zu Hause mit der Macht?
00:49:02: Wir sind hier eigentlich die formellen und informellen Machtstrukturen.
00:49:07: Wie gehe ich mit meiner Macht um?
00:49:08: Wie mag ich meine Macht?
00:49:10: Habe ich Glaubenssätze rund um das Thema Macht?
00:49:14: Möchte ich die auflösen?
00:49:15: Ich mache jetzt keine Glaubenssatzarbeit im klassischen Sinne, aber alle Glaubenssätze rund um das Thema Macht kriege ich ganz gut hin, weil ich das schon oft gemacht habe.
00:49:25: Also zwei Monate Beschäftigung zu dem Thema Macht, zwei Monate Beschäftigung zu dem Thema Grenzen.
00:49:30: zwei Monate beschäftigen wir uns mit dem Thema Nein sagen, zwei Monate beschäftigen wir uns mit dem Thema Nein hören.
00:49:35: Dann geht es irgendwann in die Dialogform.
00:49:39: Wie lösen wir Konflikte?
00:49:41: Wie schenken wir Empathie?
00:49:43: Wie holen wir uns Empathie?
00:49:45: Wie können wir uns aufrichtig selber ausdrücken?
00:49:47: Also wie führen wir Dialoge?
00:49:48: Wie führen wir Gespräche?
00:49:49: Wie ist denn unsere Gesprächskultur, eine gewisse Gesprächskultur zu etablieren?
00:49:53: Das nimmt mehrere Monate in Anspruch.
00:49:59: Schließlich gucken wir auch darauf, was kann ich tun, wenn es halt nicht funktioniert.
00:50:03: Ja, gehe ich dann zu denen, die sagen, okay, Bedürfnisorientierung funktioniert nicht, ich gehe wieder zurück zu alter Härte?
00:50:08: oder gehe ich zu denen, die sagen, okay, das ist nicht so gewesen, wie ich es erwartet hatte.
00:50:15: Ich bedauere das.
00:50:16: Ich versuche daraus zu lernen, aber in erster Linie darf ich erst mal annehmen, was ist, ohne mich direkt schuldig zu fühlen oder ein schlechtes Gewissen zu haben, mich dessen zu schämen, mich selbst abzuwerten dafür.
00:50:28: Also es wird auch ein Bereich bedauern, trauern, annehmen, akzeptieren, hinnehmen, inneren Frieden finden, geben, denn auch das ist gewaltfreie Kommunikation.
00:50:41: Seinen inneren Frieden machen mit Dingen, die nicht funktioniert haben, für die wir keine Lösung haben.
00:50:50: Ja, und wirklich im Frieden damit sein.
00:50:55: Von Herzen.
00:50:56: Nicht nur logisch-intellektuell, das kann ich nichts daran ändern.
00:51:00: Aber es rumore trotzdem in mir und ich fühle mich trotzdem schlecht, sondern wirklich einen inneren Frieden zu finden.
00:51:05: Das sind GFK-Prozesse.
00:51:10: Das Gleiche gilt für Feiern.
00:51:12: Feiern, würdigen, wertschätzen, dankbar sein.
00:51:18: Also diese ganze positive Energie.
00:51:21: Wir freuen uns ganz oft auch auf einer intellektuellen Ebene, aber so die... Das haben wir bei Kindern ganz viel.
00:51:27: Diese von Herzen kommende Freude, diese sprühende Begeisterung für etwas, das funktioniert.
00:51:33: Das nach Außentragen von individuellem Stolz, dieses Glücksgefühl, leidenschaftlich nach Außentragen.
00:51:42: Auch das ist eine Kompetenz, die uns total gut tut, die ich nicht in der Ausprägung erlebe, wie sie sein könnte.
00:51:51: Ja.
00:51:51: Und ich glaube, ich werde mich die nächsten zwei Jahre, wenn ich mich mit GfK beschäftige, werde ich mich zwei Jahre lang sehr intensiv mit diesen Themen beschäftigen.
00:52:01: Und die Idee ist schon ein bisschen älter, herrührend.
00:52:05: aus der Frage meiner Kunden, was kann ich denn tun, wenn?
00:52:10: Ja, dann brauche ich Handlungskompetenz.
00:52:13: Und aus was kann ich tun, wenn es die Abkürzer WaskiTu geworden, also erwartet dich eine WaskiTu Akademie, beziehungsweise ich habe das Akademie, versuche ich noch aus meinem Kopf zu streichen, eine WaskiTu Mediathek, ein Programm, ein Kurs, wie auch immer, ein Ort, wo man hingehen kann und sich Input holen kann zu... Alltags-Situationen, was kann ich tun, wenn mein Kind nicht in die Schule gehen möchte?
00:52:41: Dann sage ich dir, welche Elternkompetenzen, welche Kompetenzen brauchst du in dem Moment?
00:52:45: Dann bekommst du ein Leitfaden an die Hand, was du dann tun kannst und wie du es tun kannst.
00:52:51: Und dann arbeiten wir daran, wie du es im Alltag auch wirklich umsetzen kannst.
00:52:54: Also eigentlich schwebt mir hier so eine Art GFK-Elternschule vor oder so.
00:53:01: Weiß ich nicht.
00:53:02: Ich finde das ein bisschen hochtrabend.
00:53:03: Das ist ja keine Schule.
00:53:05: Ich bin auch keine Lehrerin.
00:53:07: Ich bin Lernen, die die Erkenntnisse weitergibt und ein bisschen GFK-Wissen, ein bisschen ist gut.
00:53:13: Also fundiertes GFK-Wissen vermittelt auf eine Art und Weise, die zu der heutigen Zeit passt.
00:53:23: So, genau.
00:53:24: Es reicht halt nicht mehr, nur Bücher zu lesen.
00:53:26: Es braucht auch irgendwie Übung, es braucht Austausch mit anderen, es braucht Feedback, was mir zum Beispiel ganz viel gefehlt hat als Mama.
00:53:35: ist liebevolles Feedback.
00:53:37: Nicht aller Super Nanny, die neben mir steht und mir sagt, was ich alles falsch mache, sondern jemand, der liebevoll an meiner Seite ist und sagt, hey, in der Situation hättest du das anders lösen können, dann wäre das nicht passiert.
00:53:49: Oder der mich zum Reflektieren bringt und sagt, aus welchem Grund hast du gehandelt, wie du gehandelt hast?
00:53:55: Bist du dir deiner Motive bewusst?
00:53:57: Siehst du noch andere Möglichkeiten jetzt, wo du drüber nachdenkst?
00:54:00: Mir hat ganz viel Feedback gefehlt und ich würde mir wünschen, dass Eltern mehr Feedback bekommen von Menschen, die auch auf dem Weg sind.
00:54:09: Oder auch von Menschen, die wirklich wissen, die gute Lösungen schon kennen und die darauf aufmerksam machen können und die nicht den Anspruch haben, dass Menschen das umsetzen, sondern die darauf vertrauen, dass Menschen ihren Weg schon finden und so ein bisschen Wegbegleiter sind.
00:54:30: Ja.
00:54:32: Mehr als Wegbegleiter, die schon mal sagen, guck mal, hier ist das Schild mit den Wegweisern.
00:54:35: Ich empfehle dir rechts zu gehen und nicht links.
00:54:40: Rechts ist gerade ein Triggerwort.
00:54:41: Ich empfehle dir nicht gerade auszugehen, sondern lieber hier die Abzweigung zu nehmen.
00:54:46: So.
00:54:47: Genau.
00:54:48: Oder die einfach sagen, hey, du bist auf der Autobahn unterwegs, guck mal, es gibt auch noch Trampelfadendür ausprobieren kannst.
00:54:54: Ja, also die Vaskitomediathek.
00:54:58: Kompetenzen, die aus meiner Sicht Menschen brauchen.
00:55:01: oder gut gebrauchen können, die Kinder begleiten.
00:55:04: Das ist ein Teil, den ich im nächsten Jahr machen werde.
00:55:07: Und der andere Teil ist ganz, ganz klar darauf ausgerichtet, Menschen dann auch in die Lage zu versetzen.
00:55:13: All das, was sie dort lernen, umzusetzen.
00:55:15: Ich möchte, dass ihr wisst, wie das geht mit der gewaltfreien Kommunikation.
00:55:19: Und ich möchte auch, dass ihr in der Lage seid, das umzusetzen.
00:55:24: Es ist nicht hilfreich, wenn ... Du, da stehst du, dass ich weiß, ich müsste jetzt eigentlich Grenzen setzen, aber ich kann nicht, weil ich so schlapp bin.
00:55:36: So, jetzt möchte ich mich nicht nochmal wiederholen.
00:55:38: Was habe ich noch nicht gesagt?
00:55:41: Ich habe noch nicht gesagt und nicht darüber gesprochen, wie ich das machen möchte.
00:55:48: Ich habe eine ganze Menge Selbsterfahrung jetzt gesammelt in den letzten zwei Jahren.
00:55:52: Also ich habe schon gesagt, ich habe mich auf Ernährung konzentriert.
00:55:55: Ich bin aber bei Weitem nicht diejenige, die jetzt die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.
00:56:01: Passt im Thema Ernährung.
00:56:03: Und jetzt weiß wie gesunde Ernährung funktioniert.
00:56:05: Ich habe etwas herausgefunden, dass für mich funktioniert.
00:56:08: Ich weiß nicht, was für dich funktioniert.
00:56:10: Da endet meine Expertise.
00:56:12: Ich bin Expertin für gewaltfreie Kommunikation.
00:56:16: Ich bin nicht Expertin für Ernährung.
00:56:18: Ich bin nicht Expertin für Sport.
00:56:22: Ich bin nicht... Ich bin gerade abgelenkt.
00:56:30: Ich bin nicht Expertin für Achtsamkeit, für Meditation, für viele Selbstfürsorgestrategien, die ich kennengelernt habe, die ich mal so gestreift habe am Rande, die ich intensiv praktiziert habe.
00:56:44: Bin ich Expertin, aber ich kenne Menschen, die da Expertin drin sind.
00:56:50: Das ist die Idee, die du jetzt häufiger hier schon von mir gehört hast und du hast in den Podcasts auch schon Interviews gehört.
00:56:55: Das ist der Grund, warum ich jetzt Experten an meiner Seite habe.
00:56:59: Ich habe beschlossen, den Menschen, die mit mir GfK lernen wollen, auch ein Programm an die Hand zu geben, mit dem sie sich selbst in die Lage versetzen können, GfK im Alltag zu praktizieren.
00:57:14: Ein Jahresprogramm, ich nenn es Jahresprogramm, es hat viel mehr.
00:57:20: Das Ding, das mir gerade vorschwebt, das nenn ich Powerhouse.
00:57:24: Der Ort, an dem du Kraft tankst, dein persönliches Powerhouse.
00:57:29: Powerhouse heißt, glaube ich, auf Englisch auch, das ist so Kraftwerk, das ist so umspannend.
00:57:35: Hat was mit Strom zu tun, auf jeden Fall.
00:57:38: Das ist ein Powerhouse, das ist uns Kraftwerk nennen.
00:57:42: Ein Ort, an dem du, auch da wieder, das Konzept, jeden Monat ein Thema, dich ein Monat lang mit dem Thema Ernährung beschäftigst.
00:57:51: Ein Monat lang mit dem Thema Achtsamkeit.
00:57:55: Ein Monat mit dem Thema Nervensystem.
00:57:57: Einen Monat mit dem Thema Geld.
00:57:59: Ich habe festgestellt, dass Geld in vielen Familien großes Konfliktthema ist und unfassbar viel Energie zieht.
00:58:05: das Konsum ein Thema ist, das Kaufen ein Thema ist, also alles Rund um das Thema Geld.
00:58:10: Also habe ich eine Expertin für das Thema Geld am Start.
00:58:15: Wir beschäftigen uns mit Gewohnheitsbildung, wir beschäftigen uns mit Atem, Brethwerk.
00:58:19: Brethwerk ist eine weltweit anerkannte Technik, um Stressresilienter zu werden, um Stress abzubauen, um sich selbst zu aktivieren oder zu regulieren.
00:58:31: Denn, ah, jetzt habe ich das Wort.
00:58:34: Wenn es etwas gibt, was wir dringend brauchen, dann die Fähigkeit der Selbstregulation.
00:58:41: Und das ist das, was dieses Programm eigentlich möchte.
00:58:43: Es möchte Kompetenzen vermitteln, damit wir uns selbst in einen guten Ausgangszustand regulieren können und von dort aus zu agieren.
00:58:54: Eine sichere Basis.
00:58:55: Ich möchte, dass wir nach einem Jahr in der Lage sind, dass wir nach einem Jahr wissen, was wir tun müssen.
00:59:04: um unsere sichere Basis zu erreichen und wie diese sichere Basis für uns aussieht.
00:59:09: Vielleicht das mir so auf den Punkt gebracht.
00:59:12: Was heißt das ganz konkret?
00:59:13: Ganz konkret heißt das, dass ich mich im nächsten Jahr sehr stark fokussiere auf ein Jahresprogramm, das aus zwei Teilen besteht.
00:59:22: Das Jahresprogramm besteht aus der Vaskitomediathek, einer Gfk-Vertiefung, wo alle zwei Monate ein neues Thema geöffnet wird und wir uns zwei Monate lang mit einem Thema beschäftigen und den Powerhouse.
00:59:38: Energietanken, Krafttanken, neue Energiequellen erschließen, Vorratskammer auffüllen, Bedürfnisgläser füllen, Bedürfnisse überhaupt erst mal wahrnehmen und spüren und dann auch wissen, was kann ich jetzt tun.
00:59:49: Und da ist dieses, was kann ich tun, wieder.
00:59:51: Und wenn du beides zusammen nimmst, die Vaskitou-Mediathek und das Powerhouse und das ... In einen Topf wirfst, dann kommt das Jahresprogramm dabei raus.
01:00:02: Und es wird ein Jahresprogramm geben.
01:00:04: Das Powerhouse läuft von Januar bis Dezember.
01:00:06: Es sind halt zwölf Monate.
01:00:08: Das habe ich so festgelegt, weil ein viel längerer Zeithorizont echt nicht realistisch ist, weil das so intensiv ist.
01:00:15: Wir treffen uns jede Woche, Mittwoch, manchmal an anderen Tagen, weil die Expertinnen an anderen Tagen besser Zeit haben.
01:00:21: Aber in dieser Powerhouse-Community treffen wir uns jede Woche, mindestens einmal, bis auf in den Schulferien das ganze Jahr durch.
01:00:32: Das ist ein superintensives Programm.
01:00:36: Ich würde sagen, wenn du das durchläufst, dann kannst du nebenher nicht mehr viele andere Fortbildungen machen, weil sich das so ausfüllen wird.
01:00:41: Du wirst viel wissen.
01:00:43: bekommen, aber du wirst auch viel selber anwenden.
01:00:46: Neue Gewohnheiten etablieren, das bedeutet alles Veränderung und muss dich auf diese Veränderung auch einlassen.
01:00:52: Dafür kann ich dir sagen, wenn du auch nur eine Sache davon umsetzt, bei mir war es Ernährung, bei meiner Kollegin Anne Leichtape war es Atemarbeit, bei meiner Kollegin Barbara Meege war es das Geld, bei meinem Kollegen Alexander ist es... Das Thema Partnerschaft.
01:01:10: Also meine Experten in diesem Jahresprogramm stehen dafür, dass sie eine dieser Dinge richtig gut umgesetzt haben und daraus ihre Energie schöpfen.
01:01:20: Also es muss nicht unbedingt Ernährung sein.
01:01:25: Wobei Ernährung ist der erste Monat, Ernährung ist die Basis für vieles und Ernährung kann man am schnellsten umstellen.
01:01:31: Das ist das unkomplizierteste, nicht zeitintensivste, nicht kostenintensivste.
01:01:36: Also vielleicht habe ich deswegen auch angefangen, weil es das Einfachste war.
01:01:40: Oder vielleicht auch, weil meine Ernährung einfach nicht gut war.
01:01:44: Aber ich bin sicher, ich bin aber vorsichtig mit Versprechen.
01:01:48: Ich würde es nie versprechen, weil das davon abhängt, ob du umsetzt oder nicht.
01:01:50: Aber wenn du auch nur eine Sache aus dem Jahresprogramm umsetzt, konsequent umsetzt in deinem Alltag, dann kann es nur besser werden.
01:02:05: Also dann ist Fortschritt, Wachstum, Entwicklung unvermeidbar.
01:02:10: Dann ist, dass dem eigentlichen Ziel näher kommen, unvermeidbar.
01:02:15: Du bist auf jeden Fall auf dem richtigen Weg, wenn du nur eine einzige Sache davon umsetzt.
01:02:20: Und das sage ich nicht einfach nur so, sondern es ist halt wissenschaftlich bewiesen.
01:02:25: jede Disziplin, die ich nächstes Jahr vorstelle, ob es Meditation ist, ob es Achtsamkeit ist, ob es Gewohnheitsbildung ist, ob es Sport ist, ob es Yoga ist, ob es Ernährung ist.
01:02:38: Niemand sagt, dass das nicht hilfreich ist.
01:02:43: Das ist Bestandteil ein ganz vielen Anti-Stress-Programm.
01:02:45: Nennt es Anti-Stress-Programm, was wir da machen.
01:02:47: Aber ich will mich nicht so sehr mit Stress und Stressursachen beschäftigen, weil wir das schon an der Orten tun.
01:02:53: Sondern Lösungen anbieten, die für unseren Alltag passen.
01:02:56: Und jetzt komme ich zurück zum Anfang dieser Podcast-Folge, die schon eine Stunde her ist.
01:03:01: Wir leben in den Rahmenbedingungen, in denen wir leben.
01:03:04: Und es gibt Dinge, die können wir nicht ändern.
01:03:06: Aber wir können uns in eine gute Ausgangsposition bringen und wir können uns verändern.
01:03:12: Wir können uns statt uns anzupassen, mitzulaufen zu funktionieren, mit Energie ausstatten.
01:03:19: um uns wenigstens unseren Mikrokosmos noch so einzurichten, dass er uns gut tut.
01:03:24: Ich möchte nicht, dass ihr zu Hause sitzt und sagt, ich kann halt nichts tun, ich kann nichts verändern, ich mache halt jetzt einfach mit und gucke, dass ich irgendwie überlebe, sondern ich möchte, dass du sagst, ja, die Welt da draußen, die ist gerade irgendwie härter, als ich sie mir wünschen würde und es ist auch gerade nicht so motivierend da draußen, aber ich in meinen vier Wänden mit meiner Familie lebe in Einklang mit meinen Werten, ich tue, was in meiner Macht steht und ich mache das gut.
01:03:49: Und ich merke, dass es mir zumindest persönlich gut geht.
01:03:52: Das ist das, was ich erreichen möchte mit diesem umfassenden Jahresprogramm, das jetzt im Dezember für einen Monat noch verfügbar sein wird.
01:04:02: Die Wasquito Mediathek wird, wenn sie fertig ist, auch zwischendurch verfügbar sein.
01:04:09: Da kann man im Prinzip jederzeit einsteigen.
01:04:11: Aber dieses Jahresprogramm mit den Expertinnen, das haben wir so aufgebaut und so aufgesetzt.
01:04:17: dass die Themenmonate feststehen, dass die Workshops feststehen, dass die Arbeit miteinander und die Community-Aktivitäten feststehen.
01:04:25: Es wird auf jeden Fall Community-Aktivitäten geben.
01:04:27: Marsha Rosenberg hat gesagt, für gewaltfreie Kommunikation braucht es Zeit, Ressourcen und Gemeinschaft.
01:04:37: Und ich will auch den Teil Gemeinschaft unbedingt mit drin haben.
01:04:40: Das heißt, mein Ziel ist, dass wir ... dass die Teilnehmenden in diesem Jahresprogramm untereinander eine ganz, ganz starke Gemeinschaft bilden.
01:04:48: Sich gegenseitig unterstützen.
01:04:50: Ich kann Rahmen dafür schaffen.
01:04:51: Ich biete eine Plattform dafür, wo man sich austauschen kann.
01:04:55: Ich versuche auch, analoge Treffen zu organisieren, dass man sich vielleicht einmal im Quartal auch treffen kann.
01:05:01: Da gibt es kleinere Aktivitäten, die mir so vorschweben.
01:05:04: Ich muss mal gucken, Deutschlandweit, Österreich, Schweiz, dass man irgendwie auch anreisen kann, dass es rechtzeitig kommuniziert wird und dass es Möglichkeiten gibt daran teilzunehmen.
01:05:13: Also Menschen sich untereinander auch vernetzen.
01:05:16: Das hat jetzt schon stattgefunden.
01:05:18: Ich habe eine Gruppe und die hat sich separat, trifft sich nochmal Dienstagsabend für eine Empathie-Runde.
01:05:24: Also es entwickeln sich gerade um mich herum ganz viele in meiner Kundschaft, ganz viele Strukturen.
01:05:29: wo Menschen sich auch unabhängig von mir treffen, austauschen, unterstützen, sich gegenseitig anrufen, wenn sie Herausforderungen haben.
01:05:36: Das ist mein Ziel und mein Wunsch, damit wir eine feste und große und starke Gemeinschaft haben, in der gewaltfreie Kommunikation leichter wird.
01:05:47: Und wir unsere eigenen Prozesse auch gehen können, die wir brauchen, um gut für unsere Kinder da sein zu können.
01:05:55: Ja, also du merkst, ich komme irgendwie aus diesem gesellschaftlichen sozialpolitischen Moloch, über den ich mich jetzt ein gutes halbes Jahr richtig aufgeregt habe.
01:06:09: Da habe ich viel Energie auch gelassen, Nachrichten gelesen, Forschungen mir angehört und so.
01:06:15: Und jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich sage, okay, ich habe jetzt auch genug Wissen darüber.
01:06:19: Hilft ja alles nix.
01:06:20: Ich muss nicht leiden und mich hierhin stellen und sagen, man kann nichts tun, man kann was tun.
01:06:25: Meine herzliche Einladung an dich, wenn du gut für dich selber sorgen möchtest, um Kinder gewaltfrei begleiten zu können.
01:06:33: Also wenn du dich selber in diesen Zustand reinleben möchtest, dass deine Vorratskammer aufgefüllt ist, dass du weißt, was du tun kannst und wie das geht.
01:06:46: Dann trage dich in die Warteliste zum Jahresprogramm ein.
01:06:50: Den Link pack ich in die Shownauts.
01:06:54: Denn wenn du auf der Warteliste stehst, bekommst du alle weiteren Infos per E-Mail zugeschickt.
01:06:59: Auch die Details und vor allen Dingen bekommst du Infos über das Einführungsangebot.
01:07:06: Ich starte das jetzt zum ersten Mal.
01:07:08: Es ist ein super Paket, kann man nicht anders sagen.
01:07:13: Also ich bin selber sehr, ich wäre Teilnehmerin in meinem Programm und ich werde auch Teilnehmerin in meinem Programm sein.
01:07:18: Das sind alle Expertinnen, wir lernen alle voneinander.
01:07:22: Aber es ist halt auch.
01:07:24: Wir sind zu elf, zehn weitere Experten mit der Begeisterung und Energie, die die mitbringen.
01:07:31: Wir profitieren in diesem Jahresprogramm einfach von dem Know-how und der Energie einer Fußballmannschaft.
01:07:40: Elf Leute, die wir sind und das kann nur gut werden, weil es so vielfältig ist.
01:07:46: Wir achten darauf, dass wir niemanden überfordern.
01:07:48: Wir achten darauf, dass es nicht zu viele Live-Termine sind.
01:07:51: Wir achten darauf, dass es nicht zu viele Zoom-Calls sind.
01:07:55: Das war die größte Sorge der Menschen, die ich im Sommer über die Ideen vermied habe.
01:08:00: Wir werden dafür sorgen, dass es noch händelbar ist und gleichzeitig, es ist kein Spaziergang.
01:08:10: Wenn man sich darauf einlässt, man muss es schon auch aktiv mitmachen, denke ich, nur konsumieren.
01:08:17: wird langweilig, dann bleiben die Erfolge außen, dann macht das keinen Spaß, sich jede Woche zu treffen.
01:08:22: Aber allein durch die Qualität in der Community, durch die Menschen, die da drin sind, durch die Energie, die da drin ist, sollte es eigentlich Spaß machen.
01:08:31: Und ja, ein Jahr zusammen diesen Weg beschreiten, also mich erfüllt das mit totaler Vorfreude.
01:08:42: Und ich merke auch, dass, wenn ich das jetzt mache, Ich mich selbst wirksam fühle und so ein bisschen tatsächlich die Veränderung bin, die ich in der Welt sehen möchte.
01:08:53: Und wenn du auch die Veränderung werden möchtest, die du in der Welt sehen willst, dann trage dich in die Warteliste zum Jahresprogramm ein und guck genauer hin, wenn ich die Ideen ausführlicher darstelle und informiere darüber, was jetzt tatsächlich Sache sein wird.
01:09:11: Also ich werde einen Terminplan rausschicken, ich werde die Expertinnen vorstellen.
01:09:14: Ich werde sagen, was das Einführungsangebot ist, was da alles drin enthalten sein wird.
01:09:19: Coaching wird mit drin sein.
01:09:22: Eine Community wird mit drin sein.
01:09:26: Übungsgruppen, Workshops und so weiter.
01:09:28: Das ist alles mit drin.
01:09:31: Aber vor allen Dingen ist da Veränderungspotenzial, dass du selber dosieren kannst.
01:09:36: Und ich glaube, das ist das, was es ausmacht.
01:09:39: Trage dich in die Warteliste ein.
01:09:41: Halt Ausschauen nach E-Mails dazu.
01:09:44: und lass uns gemeinsam als Gemeinschaft die Veränderung leben, die wir auch in der Welt sehen möchten.
01:09:51: Denn warum müssen wir warten, dass sich die Gesellschaft verändert und endlich die Rahmenbedingungen besser werden und endlich alle ein bisschen weniger gestresst sein?
01:09:59: Wir könnten ja auch mutig voranstreiten und diejenigen sein, die weniger gestresst sind.
01:10:04: Lass uns diejenigen sein, die weniger gestresst sind, denn auch das ist ansteckend.
01:10:10: Wenn du mal mit jemandem Wie ich mit Maria zum Beispiel, Maria von Seelenmarie, wenn ich mit der Telefoniere, keine fünf Sekunden erste, erste paar Takte gesagt und schon fahre ich runter und bin wieder entspannter.
01:10:25: Es gibt so Menschen, und du kannst so ein Mensch sein, die strahlen Stressfreiheit aus und Entschleunigung.
01:10:35: Und das ist anstecken.
01:10:36: Du merkst schon, ich rede jetzt langsam, aber ich sehe hier auch in meinem Bildschirm, wo hier die Aufzeichnung läuft, da sind wieder mehr Schweigepausen.
01:10:42: Das Sprechtempo lässt ein bisschen nach.
01:10:45: Ja, und wenn ich mir jetzt vorstelle, meine Kinder wären um mich herum, die würden jetzt auch runterfahren.
01:10:50: Die würden auch merken, ah, jetzt entspannt sich die Mama.
01:10:53: Ah, dann wird sich das ganze System entspannen.
01:10:56: So, und das möchte ich gerne.
01:10:57: Ich möchte, dass wir diejenigen sind, die dieses System ein bisschen entspannen und wieder ein bisschen Entschleunigung in die Welt tragen.
01:11:06: Denkt dran.
01:11:07: Ich hatte mal eine Podcast-Folge, jeder ging es um Schneeflocken.
01:11:11: Auch wenn du denkst, eine Schneeflocke wiegt nichts.
01:11:14: viele viele viele Schneeflocken zusammen bringen Äste zu brechen.
01:11:19: Und das können wir auch.
01:11:20: Du bist eine Schneeflocke, ich bin eine Schneeflocke.
01:11:22: Wenn wir uns zusammen tun, sind wir irgendwann ein Schneeball.
01:11:25: Und wenn wir noch mehr werden, dann ja wer weiß wo die Reise da noch hingeht.
01:11:29: Also wenn du Teil einer großen Bewegung werden möchtest, zusammen mit elf Experten, die dich zwölf bzw.
01:11:36: vierundzwanzig Monate begleiten, dann setz dich auf die Warteleste.
01:11:41: Ich gehe jetzt erstmal Wasser trinken und entspanne mich von diesem Selbstgespräch hier.
01:11:47: Wünsche dir eine gute Zeit und bis zur nächsten Podcastfolge.
Neuer Kommentar