Familienfeste ohne Streit: So gelingt Weihnachten mit Hilfe der GFK (Folge 46)

Shownotes

Weihnachten steht vor der Tür und mit ihm oft auch unausgesprochene Erwartungen, aufgeladene Stimmung und die Sorge, ob der Familienfrieden diesmal hält.

Diese Episode ist ein ganz persönlicher Rückblick auf frühere Feiertage und eine Einladung, es diesmal anders zu machen.

Wenn du bei Familienfesten regelmäßig zwischen Harmoniebedürfnis und innerer Anspannung schwankst, ist diese Folge für dich.




Worum es in dieser Episode geht


– Warum Familienfeiern so häufig in Konflikte münden

– Wie du Erwartungen vorher klärst und für Entlastung sorgst

– Welche Rolle gewaltfreie Kommunikation dabei spielt

– Tipps, um Familienregeln abzustimmen und Druck rauszunehmen

– Umgang mit Erziehungsdifferenzen und kindlichen Bedürfnissen

– Wie du auch in Ausnahmesituationen gut für dich sorgst




Warum das für dich relevant ist


Gerade rund um die Feiertage geraten viele Eltern unter emotionalen Druck:

Alle sollen sich wohlfühlen, die Kinder brav sein, die Stimmung harmonisch und gleichzeitig prallen generationsübergreifend Bedürfnisse, Werte und Erziehungsideale aufeinander.

Diese Folge hilft dir,

– innere Klarheit zu finden,

– dich empathisch abzugrenzen

– die Verbindung zu deinen Kindern und deiner Familie zu halten, ohne dich selbst zu verlieren.



Darüber spreche ich ausführlicher


  1. Erfahrungen aus früheren Familienfeiern, vor meinem Weg mit der GFK

  2. Warum unausgesprochene Erwartungen zu Konflikten führen

  3. Wie klare Absprachen mit Großeltern helfen können

  4. Grenzen erkennen, setzen und gegebenenfalls bewusst tolerieren

  5. Selbstfürsorge und Rückzugsstrategien für anspruchsvolle Feiertage




Reflexionsimpuls für dich


– Mit welchen Gefühlen blicke ich auf bevorstehende Familienfeste?

– Welche Grenzen möchte ich für mich und meine Kinder wahren?

– Was wünsche ich mir konkret von den Großeltern oder anderen Beteiligten?

– Wo bin ich bereit, Kompromisse einzugehen und wo nicht?

– Wie kann ich liebevoll für mein Kind eintreten, wenn es zu Konflikten kommt?




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Transkript anzeigen

00:00:08: Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Gewaltfreie Kindheit.

00:00:11: Ich bin Verena Ohn, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation.

00:00:14: Und hier im Podcast geht es darum, wie du zu TUH der Gewaltfreien Kommunikation im Alltag mit Kindern ganz praktisch umsetzen kannst.

00:00:23: Ich möchte dir viele Impulse und konkrete Ideen mitgeben, wie du gerade auch in herausfordernde Situationen immer noch gewaltfrei bleiben kannst.

00:00:31: Bist du bereit?

00:00:32: Dann lass uns loslegen.

00:00:40: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Podcast-Folge.

00:00:44: Heute, also wenn diese Podcast-Folge erscheint, sind wir kurz vor Weihnachten.

00:00:51: Und wenn ich an Weihnachten denke, als meine Kinder noch kleiner waren, da war das bei uns so, wir haben den Vierundzwanzigsten zu Hause gefeiert, den Fünfundzwanzigsten bei meinen Schwiegereltern und den Sechstenzwanzigsten bei meinen Eltern.

00:01:06: Und dieser fünfundzwanzigste und der sechstenzwanzigste waren für mich irgendwann sehr schwere Tage.

00:01:15: Also ich habe mich im Vorfeld nicht wirklich darauf gefreut und ich habe es irgendwie überlebt.

00:01:22: Ich habe versucht, diese Tage zu genießen, habe aber hart an mir arbeiten müssen und das war alles noch vor meiner GFK-Zeit.

00:01:31: Also vieles davon ist passiert, bevor ich die gewaltfreie Kommunikation für mich entdeckt habe.

00:01:36: Und ich muss sagen, dass ich heute sehr viel besser mit diesen Situationen umgehen könnte.

00:01:44: Leider sind sowohl die Schwiegereltern als auch meine Eltern mittlerweile verstorben.

00:01:49: Das heißt, es gibt diese Weihnachtsfeiern nicht mehr.

00:01:52: Es gibt einen Teil in mir, der wünscht sich diese Zeit zurück und wünscht sich nochmal eine Familienfeier feiern zu können.

00:02:00: Mit dem Wissen, dass ich heute um GFK habe und mit der Sicherheit, die ich mittlerweile aus der GFK ziehe.

00:02:07: Was ich aber machen kann, ist, ich kann meine Erkenntnisse mit dir teilen und dir sagen, was ich anders machen würde als früher.

00:02:14: Also welche Probleme es da bei uns gab.

00:02:17: Und vielleicht resoniert das ja in dir.

00:02:20: Vielleicht hast du ähnliche Herausforderungen rund um die Festtage, die jetzt anstehen.

00:02:27: Entschuldigung.

00:02:28: Und vielleicht kann ich dir... ein bisschen mehr Leichtigkeit verschaffen, indem ich die Ideen mitgebe, wie du bestimmte Situationen händeln kannst.

00:02:36: Also, lass uns mal vorne anfangen.

00:02:39: Ich verbinde mit Familienfeiern mit Kindern, bei den Großeltern insbesondere, immer auch erhöhtes Konfliktpotenzial, weil, was da bei diesen Festlichkeiten passiert, weil wir einen aufeinanderprallen von unterschiedlichen Werten, von unterschiedlichen Erwartungen, von unterschiedlichen Vorstellungen, von unterschiedlichen Erziehungsstilen, von unterschiedlichen Emotionen haben und das alles geballt und alles eingebettet in eine eigentlich stressige Zeit.

00:03:21: die wir uns versuchen, krampfhaft schön zu machen.

00:03:24: Also, da ist ganz viel Druck im System, weil wir ja On Point, am vierundzwanzigsten, am fünfundzwanzigsten, am sechsundzwanzigsten zu den Feiertagen gut gelaunt sein wollen, in der perfekten Harmonie sein wollen, einfach genießen wollen, die Gemütlichkeit, die Ruhe, die Atmosphäre.

00:03:40: Ja, eigentlich wollen alle diese Tage miteinander genießen.

00:03:44: Und weil wir uns so sehr bemühen, sie zu genießen und so sehr... Um der Harmonie willen, nett und freundlich zueinander sind, obwohl wir eigentlich nicht immer nett und freundlich sein wollen, da entsteht so viel Druck.

00:03:58: Da ist also ganz viel Druck im Kessel.

00:04:00: Und wenn du das kennst, ein Druckkochtopf, wenn man den Dampf nicht ablässt, sondern den Deckel aufmacht, dann explodiert das Ding halt.

00:04:06: Dann fliegt dir das Zeugs um die Ohren.

00:04:08: Und das ist das, was ich mit Familienfeiern verbinde, wenn es nicht wenigstens einen Menschen gibt, der eine, ich wollte es gerade sagen, der Wald frei kommunizieren kann.

00:04:19: der einem moderierende Ader hat.

00:04:21: Also bei den Familienfeiern, die ich besucht habe, war das tatsächlich immer mein Mann.

00:04:27: Der hat es geschafft.

00:04:31: In jeder Situation irgendwie moderierend zu begleiten, Spannung rauszunehmen, das Gespräch zu lenken, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, Themen sanft im Sande verlaufen zu lassen und neue Themen aufzubringen.

00:04:46: Und er hatte zumindest bei den Schwiegereltern einen sehr hilfsbereiten Bruder, genau der Bruder.

00:04:56: Also mein Mann hat zwei Brüder und die haben das auch sehr gut hingekriegt.

00:05:01: da auch ihren Paar zu übernehmen und das Spiel mitzuspielen.

00:05:05: Wenn wir uns nicht bei meinen Schwiegereltern getroffen haben, sondern zum Beispiel beim Schwager und der so das Kochen und das Feierliche übernommen hat, da war das alles nur halb so schlimm.

00:05:13: Da waren auch meine Neffen, die sich um unsere Kinder gekümmert haben und da gab es eine sehr kinderfreundliche Atmosphäre.

00:05:21: Meistens feiern wir bei den Großeltern.

00:05:23: Also wir Eltern fahren meistens zu den Großeltern hin.

00:05:26: In manchen Fällen kommen die Großeltern auch zu uns.

00:05:29: Und da haben wir Punkt eins.

00:05:31: Mein Haus, meine Regeln, deren Haus, deren Regeln.

00:05:35: Wenn ich dir einen Tipp geben darf, eine Empfehlung, dann guck, ob du diese Regel leben kannst und verinnerliche sie und sag zu deinen Kindern, wir fahren jetzt wegen Großeltern, deren Haus, deren Regeln, solange keine Grenzen überschritten werden.

00:05:55: Also solange die Grenzen meiner Kinder nicht überschritten werden, solange die Grenzen der Großeltern oder meine Grenzen nicht überschritten werden, solange gilt deren Haus, deren Regen.

00:06:06: Und die Verantwortung für die Atmosphäre, die liegt natürlich bei allen Erwachsenen, aber führend sind die Gastgeber und Gastgeberinnen es sei denn, Sie wollen das auf uns übertragen und das ist der zweite Konflikt, der entsteht.

00:06:23: Bitte klärer, mit deinen Eltern oder deinen Schwiegereltern, wie Sie sich das vorstellen.

00:06:32: Wie wollen Sie den Tag oder den Abend mit uns verbringen?

00:06:37: Welche Regeln gelten und wer ist für was verantwortlich?

00:06:44: Bin ich als Eltern dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass meine Kinder schön brav und artig und still sind?

00:06:50: Möchte ich das leisten?

00:06:52: Oder möchte ich das nicht leisten?

00:06:55: Sagen die Großeltern, sie möchten, dass das Kind Fernsehen gucken darf, damit die Erwachsenen sich gescheit unterhalten können.

00:07:05: Kann ich bei mir gucken?

00:07:07: Möchte ich das oder möchte ich das nicht?

00:07:09: Und dann mein zweiter Tipp.

00:07:12: Es sind Familienfeiern und die Zeit, wo du das genießen kannst, ist endlich.

00:07:18: Du darfst erstens es dir leicht machen.

00:07:22: Zweitens, du darfst fünf gerade sein lassen.

00:07:25: Und drittens, du darfst, wenn du zum Beispiel bei den Schwiegereltern und den Eltern zu Hause bist, du darfst den absoluten Ausnahmezustand ausrufen und sagen, zu Hause gibt es unter der Woche keine digitalen Medien oder nur eine Stunde Medien pro Tag.

00:07:40: Leute, für die Zeit zwischen den Tagen, für die Zeit, wo wir woanders zu Gast sind, gelten andere Regeln.

00:07:49: Mach es dir leicht.

00:07:52: Denn du sollst dieses Fest genauso genießen dürfen, können dürfen, wie alle anderen auch.

00:08:00: Du bist nicht dafür verantwortlich, dafür zu sorgen, dass es den Schwiegereltern und den Eltern gut geht.

00:08:04: Und gleichzeitig haben wir alle ein Interesse daran, dass es allen gut geht.

00:08:08: Also guck halt auch hin.

00:08:10: Nimm Rücksicht auf alle und sorg dafür, dass Menschen auch Rücksicht auf dich nehmen, indem du klar sagst, was du brauchst.

00:08:16: Nächster Tipp.

00:08:18: Mach dir klar, was du erwartest.

00:08:21: was du brauchst und leg dir Sätze zurecht, wie du das ausdrücken kannst.

00:08:26: Und wir sind ja Kinder unserer Eltern.

00:08:30: Wir wurden von unseren Eltern erzogen.

00:08:32: Wir haben ein gewisses Verhältnis zu unseren Eltern.

00:08:35: Das ist geprägt durch einerseits Respekt vor der elterlichen Autorität.

00:08:41: Für alle Lebenszeit werden das immer unsere Eltern sein.

00:08:46: Es wird da immer ein implizites Machtgefälle geben.

00:08:50: Und gleichzeitig sind wir volljährige, voll erwachsene, verantwortungsvolle Menschen mit einem eigenen Willen, einer eigenen Persönlichkeit, einem eigenen Entscheidungsspielraum.

00:09:04: Wir können auf der einen Seite sehr selbstbewusst auftreten und sagen, ich bin ich und ich bin frei.

00:09:10: Und ich gucke selber, was ich tun möchte und was nicht.

00:09:15: Und gleichzeitig als Kind unserer Eltern, wir möchten Harmonie, wir möchten geliebt sein, wir möchten gesehen und gehört werden.

00:09:23: Ja, da ist eine implizite Erwartung auch, wie wir dann während der Feiertage auch miteinander umgehen.

00:09:30: Was dann schnell passieren kann, ist, dass diese Erwartung aufeinander prallen und vorher eben nicht drüber gesprochen wurde.

00:09:37: Es ist übrigens schwer, diese Gespräche zu führen, also im Vorfeld, sagen wir mal, eine Woche vorher oder so, ein nettes Gespräch zu führen bei einer Tasse Kaffee oder Kakao und zu sagen, Oma, Opa, Schwieger, Mama, Schwieger, Papa, wir kommen schrecklich gerne zu der Weihnachtsfeier zu euch nach Hause.

00:09:52: Können wir eben mal darüber sprechen, wie ihr euch das vorstellt und was ihr von uns erwartet.

00:09:58: Da das Menschen sind, die in der Zeit aufgewachsen sind, wo es viel Respekt und auch viele implizierte Regeln gab, werden die wahrscheinlich sowas sagen wie nichts Besonderes.

00:10:09: Einfach kommen und dich wohlfühlen.

00:10:12: Das wäre mir aber nicht konkret genug, denn ... Wenn Sie sagen, wir sollen einfach kommen und uns wohlfühlen, dann haben Sie eine gewisse Vorstellung davon, unter welchen Umständen wir uns wohlfühlen.

00:10:23: Und das ist überhaupt nicht konkret, sagen wir damit nicht, wie Sie sich das konkret vorstellen.

00:10:28: Es ist keine böse Absicht.

00:10:30: Ich glaube, dass es vielen Menschen schwer fällt, sehr konkret zu formulieren, wie genau Sie sich was vorstellen.

00:10:38: Wir können aber viele Konflikte im Vorfeld vermeiden, indem wir uns wirklich darüber unterhalten.

00:10:43: Wie möchtet ihr, dass wir kommen?

00:10:45: Wann möchtet ihr, dass wir kommen?

00:10:46: Was möchtet ihr, dass wir mit den Kindern machen?

00:10:50: Was sollen wir tun, wenn die Kinder unruhig werden?

00:10:52: Welche Möglichkeiten gibt es?

00:10:54: Können sie, dürfen die aufstehen, wenn sie fertig sind mit Essen?

00:10:58: Oder hättet ihr gerne, dass sie noch sitzen bleiben?

00:11:01: Was tun wir, wenn ihr möchtet, dass sie sitzen bleiben, wenn die Kinder aber unruhig werden und die Gespräche unterbrechen?

00:11:08: Die Kinder möchten gerne Zeit mit euch verbringen.

00:11:11: Wie können wir das einrichten, dass ihr in diesen Tagen auch Zeit für die Kids habt?

00:11:15: Und lauter solche Sachen, also da offen drüber zu sprechen und auch für dich, macht ihr ganz klar, wie du es dir vorstellst, was ist dein Wunschkonzert?

00:11:26: Spiel mal Wunschkonzert und dann schaut, wie sich das in Einklang bringen lässt.

00:11:32: Dieses Gespräch eignet sich dann auch hervorragend um Eckpfeiler.

00:11:39: festzulegen, also den Zaun zu ziehen und Grenzen abzustecken und zu sagen, ich bin bereit bis dahin zu gehen, aber nicht weiter.

00:11:48: Ich bin bereit, die Kinder zweimal zu bitten, noch sitzen zu bleiben.

00:11:52: Ein drittes Mal möchte ich sie nicht ermahnen.

00:11:54: Bei uns dürfen die Kinder aufstehen, wenn sie fertig sind mit Essen.

00:11:57: Es wird nur unruhig am Tisch, wenn sie sitzen bleiben möchten, müssen.

00:12:02: Ich mag nicht, dass sie am Tisch sitzen bleiben müssen.

00:12:05: Aber ich kann sie zweimal auffordern und versuchen es ihnen so angenehm wie möglich zu machen.

00:12:08: Okay?

00:12:09: Auch die Frage, dürfen die den Nachtisch schon essen, auch wenn die anderen mit dem Hauptgang noch nicht fertig sind, dürfen sie zwischen dem Hauptgang und dem Nachtisch aufstehen.

00:12:18: In welcher Reihenfolge werden Geschenke ausgepackt?

00:12:21: Dürfen die Kinder ihre Geschenke als erstes auspacken?

00:12:24: Ich kenne kindliche Ungeduld.

00:12:25: Es ist ein Horror für Kinder, sagen wir mal, unter zehn warten zu müssen.

00:12:34: bis die Erwachsenen ihre Geschenke ausgepackt haben.

00:12:36: Oder wer bestimmt, welches Kind wann was auspacken darf.

00:12:42: Es ist ein großer Konflikt her, wenn ich als Eltern A sage und die Großeltern B sagen.

00:12:48: Also ich sage, ja Kinder, ihr dürft eure Geschenke auspacken und die Großeltern sagen, nein, nein, stopp, eins nach dem anderen.

00:12:54: Sprecht vorher drüber.

00:12:55: Also sprechende Menschen kann geholfen werden.

00:12:58: Das Ding ist, dass ... bei der, also in der Vorweihnachtszeit, wir wenig Zeit haben und uns wenig Zeit nehmen für solche Gespräche und mit dem Kopf ganz woanders sind, noch gar nicht richtig beim Fest und uns wirklich nicht klar ist, was wir vom anderen erwarten.

00:13:15: Deswegen, die Minimallösung für dich wäre, wenn du schon nicht mit den Großeltern oder mit den Schwiegereltern darüber sprechen kannst, wie genau sie sich den Tag oder den Abend oder das Fest vorstellen.

00:13:29: sprecht doch wenigstens darüber, wie ihr damit umgehen wollt, wenn es zu einer, ich wollte gerade sagen Konfrontation kommt, wenn es zu unterschiedlichen Vorstellungen kommt.

00:13:41: Also, vielleicht wissen wir beide noch nicht, wie wir es uns vorstellen, aber wir können jetzt schon klären, wenn ich eine Irritation habe, wenn mir etwas nicht gefällt, wenn ihr von dem Kind etwas verlangt, was ich nicht möchte, wenn ich dem Kind etwas erlaube, was ihr nicht wollt, wenn wir unterschiedlicher Ansicht sind.

00:13:59: Wie wollen wir während der Feiertage damit umgehen?

00:14:03: Wie können wir einander Gesprächsbedarf signalisieren?

00:14:06: Wie kann ich Unmut äußern?

00:14:08: Darf ich mein Kind erziehen?

00:14:11: Also darf ich mein Kind erziehen?

00:14:14: Darf ich darüber bestimmen?

00:14:17: Und auch da wieder dieses Gespräch nutzen zu sagen, es gibt Dinge, die sind verhandelbar und es gibt Dinge, die sind nicht verhandelbar.

00:14:22: Ich möchte nicht, dass mein Kind gegen seinen Willen angefasst wird.

00:14:26: Ich möchte nicht, dass mein Kind dazu gezwungen wird, zu sagen, Dass ihm ein Geschenk gefällt.

00:14:31: Ich möchte nicht, dass mein Kind dazu gezwungen wird, Danke zu sagen.

00:14:34: Ich möchte nicht, dass die Erwachsenen es persönlich nehmen, wenn das Kind sagt, ihm gefällt ein Geschenk nicht.

00:14:40: Ich möchte nicht und so weiter.

00:14:43: Da kann es klar zu sein.

00:14:46: Da ist nix Gewaltvolles dran, zu sagen, ich will dieses und jenes will ich nicht.

00:14:51: Das schafft sehr viel Klarheit und zieht doch dieses Gespräch vor.

00:14:55: Vor die Feiertage.

00:14:56: macht das nicht an den Feiertagen selbst.

00:15:00: Und wenn sowas wie Schwager und Schwägerin auch noch mit dabei sind, dann habt ihr vielleicht mehrere Gespräche vor euch, was ich zum Beispiel überhaupt nicht mochte.

00:15:10: Ich war am Anfang sehr streng mit meinen Kindern.

00:15:14: Ich war auch sehr unsicher und war eher eng in meiner Erziehung.

00:15:19: Ich konnte es überhaupt nicht leiden, wenn ich zu meinem Kind gesagt habe, dass es jetzt aufhören soll, mit den Bauklitzen auf dem Sofa zu werfen.

00:15:27: Also Bauklötzer auf Sofa und wieder runterzuwerfen, ich wollte das nicht.

00:15:31: Und sowohl die Großeltern als auch Schwager und Schwegerern sagten, ach lass doch, das Kind spielt doch grad so schön.

00:15:40: Ja, da hab ich dann auch beim zweiten Fest gesagt, wenn euch etwas nicht gefällt, was ich tue, sagt es bitte mir und nicht in der großen Runde.

00:15:48: Wenn euch mein Erziehungsstil nicht gefällt, sprecht mit mir darüber und nicht hinter meinem Rücken mit den anderen.

00:15:55: Seid einfach offen und direkt.

00:15:57: Und gleichzeitig, das ist eine nicht besonders glücklich formulierte Bitte, die müsste ich mit der GFK sehr viel präziser formulieren.

00:16:05: Wie genau hätte ich gerne eine Rückmeldung?

00:16:08: Und das setzt voraus, dass mein Gegenüber in der Lage ist und sich traut, mir gegenüber auch Kritik zu äußern.

00:16:16: Also nicht einfach in den Raum reinsprechen, sondern mit mir direkt in Verbindung gehen.

00:16:22: Da kann ich auch sagen, Leute, ich erwarte von euch, wenn euch etwas nicht gefällt.

00:16:26: Dass ihr mir das sagt.

00:16:28: Direkt.

00:16:29: Vielleicht unter vier Augen, um uns alle zu schützen.

00:16:32: Also, sagt mir doch Bescheid, wenn ihr mit mir reden wollt.

00:16:35: Und dann gehen wir vor die Tür.

00:16:37: Oder aus dem Raum oder auf dem Balkon oder in den Garten.

00:16:39: Und dann sagt ihr mir, was ihr mir sagen wollt.

00:16:44: Ja, das würde mich freuen.

00:16:46: Bitte direkt in mein Gesicht zu mir, wenn es mich betrifft.

00:16:50: Und wenn euch etwas an meinem Erziehungsstil nicht gefällt, sagt es mir ruhig.

00:16:54: Aber bitte unter vier Augen.

00:16:56: nicht vor den Kindern und nicht in der großen Runde.

00:16:59: Und hey, übrigens, es wäre total toll, wenn ihr mir ab und zu auch sagen könntet, was ihr cool findet an dem, was ich tue.

00:17:05: So, dann hatte ich auch immer den Wunsch.

00:17:07: Ich wollte gerne, dass die Kinder in Kontakt sind mit den Menschen, die dort auf dem Fest sind.

00:17:13: Das heißt, heute würde ich mit allen ins Gespräch gehen und sagen, kannst du Zeit einrichten mit den Kindern?

00:17:23: Sowohl meine Schwägerin, die selber zwei Söhne hat, als auch die Großeltern würde ich fragen, könnt ihr irgendwann in den zwei Tagen, wo wir bei euch sind oder an dem Tag, wo wir bei euch sind, eine halbe Stunde für die Kinder reservieren?

00:17:36: Die wollen euch wirklich gerne sehen und die wollen nicht einfach nur Gäste sein, die man am besten nicht sieht und nicht hört, sondern die wollen mitten drin sein und die wollen mit euch in Kontakt sein.

00:17:48: Und das ist etwas, das kann ich Ihnen zu Hause nicht geben.

00:17:50: Das ist das Einzige, was Sie bei euch finden, was Sie bei mir zu Hause nicht haben.

00:17:55: Also können wir das bitte einrichten.

00:17:57: Ich biete im Gegenzug an, ich übernehme etwas in der Küche oder ich kümmere mich um den Abwasch oder ich kümmere mich ums Essen oder das Dessert oder whatever.

00:18:06: Ich entlaste euch dafür, dass ihr euch Zeit nehmt mit den Kindern.

00:18:11: Und ich bring Spiele mit.

00:18:13: Ich bringe eine Decke mit, die klar macht, wo wird gespielt.

00:18:17: Oder ich bringe Vorschläge mit, was ihr mit ihnen tun könnt.

00:18:20: Ich bringe Puzzle mit.

00:18:22: Keine Ahnung, was wir da so ... was ich hätte sagen können.

00:18:25: Ich hab das nie gemacht.

00:18:27: Und nie ist übertrieben.

00:18:30: Ich mache das, wenn ich meine Verwandten besuche, meine Tante und meine Kusine.

00:18:36: Da mache ich das mittlerweile.

00:18:37: Da frage ich vorher, wie möchtest du gerne ... Dass wir sind, wenn wir in deine Wohnung kommen.

00:18:44: Welche Regeln gelten bei dir, wenn wir kommen?

00:18:46: Wie hättest du das gerne?

00:18:48: Was sind die Uhrzeiten, zu denen wir zu Besuch und Präsenz sein dürfen?

00:18:51: Wann hättest du gerne, dass wir uns in unseren Schlafraum zurückziehen?

00:18:55: Hättest du gerne Mittagsschlaf?

00:18:56: Möchtest du gerne, dass wir während deines Mittagsschlafs rausgehen?

00:19:00: Und so weiter.

00:19:00: Möchtest du, dass wir bei dir essen?

00:19:01: Möchtest du, dass ich mich am Kochen beteilige?

00:19:04: Darf ich mich einfach aufs Sofa setzen und mich von dir von vorn bis hinten bedienen lassen?

00:19:08: Oder erwartest du von mir, dass ich Hand anlege?

00:19:11: Und wenn dann meine Verwandte sagt, nein, entspann dich ruhig, du bist so sicher, da könnte ich das zunut schriftlich bekommen, wenn ich find's total cool, zu dir zu kommen, mich einfach aufs Sofa zu flätzen, mich verwöhnen zu lassen.

00:19:21: Ich will nur nicht nach Hause fahren und hinterher hören, dass du total enttäuscht und erbost bist, weil ich mich nicht gekümmert habe.

00:19:28: Ich mag Klartext.

00:19:29: Ich mag diesen Klartext im Vorfeld, dann kann ich mein Dasein besser genießen, ich weiß, was von mir erwartet wird.

00:19:34: Und ich im Gegens zu kann auch Bitten formulieren.

00:19:37: Höre in diesem Zusammenhang.

00:19:39: die Podcastfolge an, die vor kurzem erschienen ist.

00:19:41: Ich glaube, Donnerstag den Elften, da spreche ich über Erwartungen und Bitten und Vereinbarungen und Regeln.

00:19:51: Wenn du diesen Prozess mit deiner Verwandtschaft durchgehst, vor dem Fest, dann stehen die Chancen gut, dass ihr weniger Konflikte habt während der Feiertage.

00:20:04: So, das ist die Vorbereitung und das ist dieses wirklich klar und deutlich benennen, wie möchte ich gerne diese Tage verbringen.

00:20:12: Der nächste Schritt ist, stell dich innerlich darauf ein, dass ihr etwas vereinbart habt und es dann ganz anders kommt.

00:20:23: Stell dich darauf ein, dass sich niemand mehr daran erinnern kann, was er vorher mal gesagt hat.

00:20:28: Dass alles anders kommt, deine Kinder anders sind.

00:20:33: Da ist ja noch das Fest und es ist plötzlich eine andere Umgebung und es ist alles neu und andere Energie.

00:20:38: und ja, also das Leben kommt dazwischen, alles läuft anders.

00:20:41: Stelle dich darauf ein, loszulassen, alles, was du vorher erwartet hast.

00:20:48: Also sei im Vertrauen, alles wird sich regeln und trichtere deinem Nervensystem und deinem Gehirn ein.

00:20:56: Es sind nur ein paar Tage.

00:20:59: Ihr werdet es überleben.

00:21:01: Man kann Drei Tage lang voll die Kompromisse eingehen.

00:21:06: Deine Bedürfnisse kannst du dir im Zweifel auch hinterher noch erfüllen.

00:21:12: Also sorge vielleicht mit deiner Familie, deiner Kernfamilie dafür, dass nach den Feiertagen ganz viel Raum ist, damit alle aufgeschobenen Bedürfnisse genährt werden können.

00:21:26: Also sowas wie Rückzug und Ruhe zum Beispiel.

00:21:29: Wenn der twanzigste Dezember Der Tag ist, an dem deinen Partner oder deine Partnerin und du vereinbart habt.

00:21:37: Das ist der Tag, wo ich Ruhe habe.

00:21:39: Da darf ich mich zurückziehen, da muss ich keinen Besuch einfangen, da muss ich nichts leisten.

00:21:44: Da darf ich einfach nur gut für mich sorgen.

00:21:46: Dann wirst du die Feiertage besser überstehen und sagen, okay, aktuell ist es stressig und ja, es ist gerade anstrengend.

00:21:53: Ich habe ein Bedürfnis nach Ruhe, ich kann das noch aushalten.

00:21:56: Ich vertage einfach die Ruhe, ich weiß, am achtenszwanzigsten habe ich mein Tag für mich.

00:22:00: So, das ist das eine, also... Entspann dich.

00:22:04: Ist wieder so eine Bitte, die man nicht stellen darf, weil sie nicht erfüllbar ist.

00:22:08: Stell dich darauf ein, dass du Dinge loslassen darfst.

00:22:16: In der Zeit.

00:22:17: Erwartungen loslassen darfst.

00:22:18: Pläne loslassen darfst.

00:22:20: Und sei milde mit dir.

00:22:23: Sei milde mit dir.

00:22:24: Deinen Anspruch kannst du ein bisschen runterschrauben, den du an dich und auch an andere hast.

00:22:30: Sei freundlich zu dir selbst und mach dir das Leben leicht.

00:22:34: Mach es dir leicht.

00:22:36: Genieße es, wenn es irgendwie geht.

00:22:38: Die Zeit mit den Schwiegereltern, mit den Großeltern ist endlich.

00:22:42: Es könnte das letzte Mal sein.

00:22:45: Gestalte diese Tage so, als wären es die letzten Feiertage, die du mit ihnen verbringst.

00:22:51: Stell dir vor, es wäre, du wüsstest, es ist das letzte Mal.

00:22:53: Wie würdest du dann sein?

00:22:54: Wie würdest du sie behandeln?

00:22:56: Wie würdest du mit ihnen umgehen?

00:22:59: Was würdest du eng nehmen und wo wärst du nachsichtig?

00:23:03: Versuche, das durch diese Brille zu betrachten.

00:23:06: Und suche die Dinge, die dich stärken und nähren.

00:23:15: Also wenn wir nur darauf warten, was alles schiefgehen kann, dann werden wir alles sehen, was schiefgeht.

00:23:21: Es läuft aber auch vieles gut.

00:23:23: Und wenn du gezielt nach dem suchst, was gut läuft, dann wirst du Dinge finden, die gut laufen.

00:23:28: Und vielleicht kannst du mit ... der Person, mit der du dort auftauchst, sei es deine Kinder oder deinen Partner, deine Partnerin, wenn du vereinbarst, dass ihr euch gegenseitig daran erinnern wollt, dass ihr eigentlich das Schöne und Gute sehen möchtet.

00:23:43: Fokus hier auf das Gute.

00:23:45: Guck auf das, was gut funktioniert.

00:23:46: Guck auf alles, was toll ist.

00:23:50: Dann bringen wir uns energetisch so ein bisschen in eine neutralere Ausgangsposition und sind nicht von Anfang an so gestresst.

00:23:56: Ja.

00:23:57: Was du allerdings brauchst, auf jeden Fall, Bei aller Nachsicht und Milde ein deutliches Bewusstsein für deine Grenzen und eine große Klarheit und ein großes Selbstbewusstsein, dich für deine Grenzen stark zu machen.

00:24:14: Ich finde, solche Feierlichkeiten dürfen geprägt sein von am Anfang einigen Reibereien, bis alle sich gefunden haben.

00:24:23: Niemand weiß, wo meine Grenze liegt und ich weiß nicht, wo die Grenzen der anderen liegen.

00:24:26: Es ist alles Tagesform abhängig.

00:24:28: Es gibt nicht die eine Grenze, die immer gilt, sondern Plan ein bisschen ein, zwei, drei Stunden, deswegen vielleicht nicht zum Essen, sondern drei Stunden vorm Essen kommen.

00:24:39: Plane Zeit ein für Ankommen, Einchecken und Grenzen.

00:24:46: Wir können Grenzen nur spüren, wenn sie überschritten werden.

00:24:49: Deswegen Planzeit ein für Grenzüberschreitungen.

00:24:53: Kinder machen das großartig.

00:24:55: Meine Kinder kamen an und haben erst mal voll über die Strenge geschlagen.

00:25:01: Heute bin ich Ihnen dankbar, denn Sie haben mir beigebracht, die ersten zwei, drei Stunden sind nur dazu da, die Lage zu checken.

00:25:09: Ich checke und ich peile die Lage.

00:25:11: Ich gucke, wie ist meine Umgebung, wie weit kann ich gehen, wie ist heute die Tagesform.

00:25:17: Und wenn ich das für mich klar habe, für mich und für mein Gegenüber, wenn ich einen Überblick habe, dann kann ich mich daran anpassen und damit leben.

00:25:24: Also du solltest jetzt während der Feiertage zwei Dinge tun.

00:25:28: Deine eigenen Grenzen checken.

00:25:31: indem du in Kontakt gehst, in Beziehung gehst, in die Nähe gehst, in die Enge gehst und einfach mal Grenzüberschreitungen nicht provozierst, aber einlädst.

00:25:41: Lade Grenzüberschreitungen aktiv ein und nimmst deinem Gegenüber nicht übel, wenn es das tut, sondern sagst sowas wie, ah, jetzt merke ich, hm, das ist mir zu nah oder das ist mir zu laut oder das ist mir zu wild.

00:25:54: Ich könnte es meinen Kindern sagen, geht mal spielen, wenn es mir zu wild wird, sage ich euch Bescheid.

00:25:59: Und dann irgendwann gehe ich hin und sage Bescheid.

00:26:01: Jetzt ist es mir zu wild.

00:26:03: Damit habe ich eine Grenze gezogen, ohne dass ich wütend werden musste.

00:26:06: Ich habe mich darauf eingestellt.

00:26:07: Das ist meine Einladung an dich.

00:26:09: Stell dich innerlich darauf ein, dass das die erste Aufgabe ist, die du hast, mit deinen Kindern zusammen einmal die Lage zu checken.

00:26:15: Und Grenzen zu testen.

00:26:17: Wirklich zu testen.

00:26:18: Also, ich mag den Begriff in dem Zusammenhang sehr, meine eigenen Grenzen auszuloten.

00:26:24: Und... Zweitens, du brauchst die Kompetenz, Grenzen gewaltfrei zu kommunizieren.

00:26:28: Ich lade dich herzlich ein in die Vaskitu-Akademie, die jetzt im Januar startet.

00:26:32: Oder, aha, ich bin immer noch bei der Beweiligung Akademie.

00:26:35: In die Vaskitu Mediathek, dort gibt es ein Modul zum Thema Grenzen.

00:26:39: Das startet im März.

00:26:41: März und April ist dem Thema Grenzen gewidmet.

00:26:44: Das ist jetzt ein bisschen spät für dieses Weihnachten.

00:26:47: Aber es ist eine Kompetenz, die man sich ereignen und die man trainieren kann.

00:26:53: Du brauchst, gerade bei solchen Familienfeierlichkeiten, ein gutes Gespür für deine eigenen Grenzen und die Kompetenz erstens diese Grenzen bewusst und gewaltfrei zu kommunizieren, aber auch eine Klarheit darüber, ob du Grenzüberschreitungen möglicherweise tolerieren möchtest.

00:27:16: Es ist wichtig, dass du sie spürst, die Grenzen, finde ich, aber ob du sie kommunizieren möchtest oder nicht.

00:27:22: ist deine Entscheidung und es kann gute Gründe dafür geben, dass du sagst, ich toleriere Grenzüberschreitung, ich lasse die anderen weitergehen, als ich es unter normalen Umständen zulassen würde, weil, mach dir deine Gründe und deine Beweggründe bewusst, also ich bin bewusst, habe ich Menschen meine Grenzen überschreiten lassen, für die Harmonie.

00:27:44: Und es war eine bewusste Entscheidung, ich habe zu meinem Mann gesagt, du wirst dich wundern, was ich alles zulassen werde, glaub mal nicht, dass das die Regel ist, aber An Weihnachten ist es mir wichtig, dass wir hier keine Diskussion über Grenzen haben.

00:27:57: Ich kann gut für mich sorgen.

00:27:59: Ich achte darauf, dass es mir nicht zu viel wird.

00:28:00: Aber wenn mir jemand verbal zu nahe tritt, ich werde nicht jedes Mal zurücktreten.

00:28:06: Ich werde das tolerieren und werde es einfach passieren lassen.

00:28:10: Ich bin mir selber das Wert, dass ich gut auf mich aufpasse.

00:28:13: Und gleichzeitig bin ich selbstbewusst genug zu sagen, es ist nicht so schlimm.

00:28:19: Das kann eine bewusste Entscheidung sein.

00:28:20: Das kann aber auch sein, dass du sagst, no way mache ich auf gar keinen Fall.

00:28:23: Ich kommuniziere lieber früher als später meine Grenzen und bin eher mal vorsichtig mit meiner Grenze.

00:28:32: Ja, und dann gibt es noch diesen Fall, wo keine Grenzüberschreitung stattfindet in der Form, sondern unterschiedliche Erziehungsvorstellungen aufeinanderprallen bzw.

00:28:48: vielleicht die Großeltern.

00:28:53: signalisieren, dass sie finden, dass wir den Kindern zu viel durchgehen lassen oder dass wir diese Bedürfnisorientierung, das Kind kriegt immer, was es will.

00:29:02: Wir sind viel zu weich, das Kind muss auch mal lernen zurückzustecken, das Kind muss sich auch mal gedulden.

00:29:07: Das sind ja nicht direkt Grenzüberschreitungen, das sind eher so unterschiedliche Erziehungsvorstellungen.

00:29:12: Die Großeltern ziehen dann ihren Stiefel durch, wir ziehen unseren durch, die Fronten verhärten sich, man prallt aufeinander.

00:29:19: Das ist nicht das, was wir ... Also das wollen wir grundsätzlich nicht, aber vor allen Dingen nicht während der Feiertage.

00:29:29: Also ich setze immer voraus, dass diese Feiertage auch Genustage sein sollen.

00:29:33: Und da wäre so mein Tipp.

00:29:44: Wie kann ich das formulieren?

00:29:50: Mit viel Empathie und einem großen Wohlwollen ins Gespräch zu gehen.

00:30:01: und statt direkt heraus zu sagen, ich will nicht, dass du so über die Kinder redest oder ich erzieh meine Kinder halt so, pech für dich, wenn du das doof findest oder ja, ihr wart halt früher viel strenger, wir handhaben das heute anders.

00:30:15: oder zu sagen, ja, heute gibt es halt die Bedürfnisorientierung, es ist wissenschaftlich erwiesen, das wäre sehr konfrontativ.

00:30:25: Heute, mit dem Wissen, dass ich heute habe, würde ich ... Mir erst mal gut überlegen, ob das der richtige Ort und die richtige Zeit ist, um unterschiedliche Erziehungsvorstellungen zu diskutieren.

00:30:36: Dann würde ich erst in die Empathie gehen und wirklich und verhaftig, neugierig herauszufinden, versuchen, was ist den Großeltern gerade wichtig.

00:30:48: Wenn die sagen, ihr immer mit eurer Bedürfnisorientierung, bei euch kriegt das Kind immer, was es will.

00:30:53: Das muss auch mal lernen, zu warten und zurückzustecken.

00:30:57: So hinterfragen, was steckt dahinter?

00:31:00: Welches Bedürfnis bei den Großeltern steckt dahinter?

00:31:02: Oder wovor haben Sie Angst?

00:31:04: Um was sorgen Sie sich?

00:31:06: Im Zweifel unterstelle Ihnen, Sie wollen wirklich nur das Beste, Sie glauben, möglicherweise, dass es eine wertvolle Lebenskompetenz ist, sich gedulden zu können.

00:31:18: Da könnte ich noch niemals was gegen sagen.

00:31:22: Kann gut sein, dass das so ist.

00:31:23: Kann gut sein, dass es ein Erfolgsfaktor ist.

00:31:25: Es gibt ja nun... hinreichend Menschen, die behaupten sei so und auch Wissenschaftler, die sagen, Erwachsene sind erfolgreicher, wenn sie als Kind sich schon gedulden konnten.

00:31:39: Also es kann sein, dass sie wirklich und wahrhaftig überzeugt sind, dass es gut fürs Kind ist, mal zum Warten genötigt zu werden.

00:31:48: Und dass wir das aber nicht wollen, weil wir es anders sehen oder weil wir was anderes leben wollen, warum auch immer.

00:31:56: Ich würde heutzutage immer gucken, ist es ein Thema, das mir jetzt gerade wichtig genug ist, um zu thematisieren, zu diskutieren, ins Gespräch zu gehen?

00:32:07: Oder kann ich es einfach stehen lassen?

00:32:09: Es ist okay, nicht einverstanden zu sein, und es ist auch okay, keine Lösung zu haben.

00:32:17: Wir können anerkennen, wie Großeltern würden das Kind so erziehen?

00:32:20: Ich würde es so erzählen.

00:32:22: Wenn die Großeltern beim Fest in Kontakt sind mit dem Kind und das Kind sagt, es möchte jetzt den Lolli und die Großeltern sagen, nein, du wirst nicht gedulden, den Lolli gibt es erst in zehn Minuten.

00:32:32: Gehe ich da jetzt rein oder gehe ich nicht rein?

00:32:34: Und was ist da mein Kompass?

00:32:38: Was ist für mich das entscheidende Kriterium, ob ich reingehe oder nicht?

00:32:44: Das Wohlbefinden des Kindes.

00:32:46: Ich würde also über die gesamten Feiertage weniger das Verhalten der anderen Erwachsenen überprüfen und beobachten, sondern ich würde bei allen Begegnungen und allen Interaktionen vor allen Dingen auf mein Kind gucken und schauen, wie geht es dem Kind mit der Äußerung der Großeltern, mit dem Streit, den anderen Kindern mit den Eltern haben.

00:33:17: mit der Gesamtsituation, mit der Grenzüberschreitung.

00:33:20: Wir müssen unser Kind übrigens nicht vor jeder Grenzüberschreitung schützen, ne?

00:33:24: Es ist okay, wenn auch deren Grenzen überschritten werden.

00:33:28: Wie gesagt, Grenzen sind erst spürbar, wenn sie überschritten werden.

00:33:32: Nicht jeder kennt die Grenzen unserer Kinder, wie auch nicht.

00:33:35: Es ist okay, wenn Grenzen überschritten werden.

00:33:38: Erst mal gucken, wie geht das Kind damit um.

00:33:40: Und vielleicht kriegt das Kind das auch alleine hin.

00:33:43: Und wenn du denkst, dein Kind braucht Unterstützung.

00:33:49: Das wird nicht gehört.

00:33:50: Es sagt Nein, aber jemand übergeht das Nein.

00:33:52: Dann kannst du hingehen und dann hilft dir die GFK in vier Schritten, du beobachtest.

00:33:58: Mein Kind hat gerade Nein gesagt und du hast das wieder getan.

00:34:01: Ich möchte das nicht.

00:34:02: Ich möchte, dass wenn mein Kind Nein sagt, dass Nein respektiert wird.

00:34:07: Bist du einverstanden damit?

00:34:11: Habe ich schon eine Podcastfolge zur Bitte gemacht?

00:34:12: Weiß ich nicht.

00:34:13: In meinem Newsletter hatte ich neulich geschrieben.

00:34:18: Keine vier Schritte ohne Bitte.

00:34:21: Wenn du reingehst, dann habe eine Bitte an dein Gegenüber, sodass dein Gegenüber handlungsfähig bleibt.

00:34:30: Wenn du nur sagst, ich will nicht, dass du das von dem Kind machst und nicht sagst, was du stattdessen gerne hättest, dann bleibt der andere mit einem unerfüllten Bedürfnis zurück und kennt nur eine Strategie, nämlich die Grenze des Kindes wieder zu überschreiten.

00:34:43: Also braucht dein Gegenüber, wenn du ihm sagst, das soll ein bestimmtes Verhalten unterlassen.

00:34:48: immer eine Alternativstrategie und du kannst sie ihm vorschlagen.

00:34:53: Du möchtest, dass er aufhört mit seinem Verhalten, dann biete ihm ein alternatives Verhalten als Möglichkeit an.

00:34:59: Und gleichzeitig, für mich wäre immer das Wohlbefinden meines Kindes, ein Entscheidungskriterium und zusätzlich meine eigenen Ressourcen.

00:35:09: Wenn ich merke, ich bin selber am Anschlag, ich bin selber am Limit, ich bin nicht in meiner Kraft.

00:35:18: Ich habe eine ganz kurze Lunte, meine Nerven sind seitende Fäden, dann würde ich mir frühzeitig Unterstützung holen, zum Beispiel von meinem Mann und würde ihn bitten, aufs Signal oder bei mir zu sein, beim Kind zu sein und auch darauf zu achten, das Grenzen respektiert werden, auch zu gucken, dass es dem Kind gut geht und ein Stück weit die Verantwortung mitzutragen.

00:35:45: Und... Auch wenn das ein No-Go ist in vielen Familien, wenn du merkst, dass du deine Kinder nicht mehr gewaltfrei begleiten kannst, also nochmal zum Einordnen.

00:35:57: Die Kinder leben bei dir und nicht bei den Großeltern.

00:36:01: Wenn sie Grenzüberschreitungen durch die Großeltern erleben, dann ist das nicht so schlimm wie zu erfahren, dass du massive Grenzüberschreitungen dort tolerierst.

00:36:14: ob dich nicht für deine Kinder einsetzt oder wenn du deren Grenzen überschreitest.

00:36:18: Also du hast in dem Leben deiner Kinder einen anderen Stellenwert als die Großeltern und Großelterliche Grenzüberschreitungen haben ein geringeres Gewicht als älterliche Grenzüberschreitungen.

00:36:27: Wenn du merkst, dass du an den Festtagen nicht mehr in der Lage bist, Grenzüberschreitungen zu vermeiden, Konflikte gewaltfrei zu begleiten.

00:36:40: dich selbst gut zu begleiten, dich selbst zu regulieren, genug Energie hast für Co-Regulation.

00:36:46: Wenn du am Limit bist, dann erbricht das Tabu und verlässt die Party, wenn es nicht mehr geht.

00:36:58: Ich meine, was ist noch schlimmer, als die Party vorzeitig zu verlassen oder dir der Auszeit zu nehmen, im Konflikt die Auszeit nehmen zu müssen, also es eskalieren zu lassen?

00:37:12: Ich würde heute... Mit dem Wissen, das ich heute habe, im Vorfeld gucken, gibt es einen Schwimmbad in der Nähe, das über die Feiertage geöffnet hat und würde mit den Kindern schwimmen gehen.

00:37:24: Die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering, dass zum Schwimmbad, finde ich, das offen hat.

00:37:29: Gibt es irgendeine Freizeitaktivität, die über die Feiertage geöffnet hat, wo man hingehen kann?

00:37:34: Wahrscheinlich eher nicht, aber versuchst trotzdem mal.

00:37:37: Und auch da wieder, wenn es keine Überraschung ist für irgendwen.

00:37:43: Sondern wenn ihr vorher darüber gesprochen habt, also auch jetzt noch, wenn diese Podcast-Folge erscheint, du hast immer noch ein, zwei Tage Zeit mit den Großeltern zu sprechen oder mit denen, wo immer auch du hinfährst.

00:37:56: Sag Ihnen ganz klar, hey, es kann passieren, dass ich am Limit bin oder dass ich müde und erschöpft bin oder dass ich einfach ... dass ich nicht mehr kann, dass ich müde bin, dass ... Das Konflikte komme ich nicht mehr bewältigen kann, dass ich überfordert bin mit der Gesamtsituation.

00:38:19: Ich möchte mir gerne die Option offenhalten, dann nach Hause zu fahren.

00:38:25: Das ist nicht gegen euch, sondern das ist für mich.

00:38:28: Ich möchte gerne meine Kinder dafür schützen, dass ich dann da austicke und ausraste.

00:38:32: Ich möchte gut für mich sorgen.

00:38:34: Wenn es mir arg so anstrengend wird und ich keine Auszeit nehmen kann, würde ich gerne frühzeitig nach Hause fahren.

00:38:44: Wie geht es euch mit dieser Idee?

00:38:47: Also ganz wichtig ist da diese Verbindungs-Bitte.

00:38:52: Ich offenbare mich ja, ich sage, dass ich für mich eine Entscheidung getroffen habe, nämlich ich verlasse die Party, wenn es mir nicht gut geht.

00:39:01: Damit konfrontiere ich ja erst mal die Großeltern und stoße sie vielleicht auch ein Stück weit vor den Kopf.

00:39:07: Es wäre sehr sinnvoll, in solchen Fällen, wo ich keine Handlungsbitte habe, wenigstens eine Verbindungsbitte zu formulieren und dann sowas zu sagen, wie ist das für euch, wenn ihr das von mir hört oder könnt ihr euch das vorstellen oder könnt ihr das nachvollziehen, dass ich da so eine große Sehnsucht nach Rückzug dann habe.

00:39:24: Was denkt ihr, könnt ihr damit umgehen, löst das bei dir Gefühle aus, kennst du das auch von dir, dass es manchmal anstrengend wird?

00:39:33: Würdest du das auch so machen?

00:39:36: Es gibt so viele verschiedene Fragen, die den anderen einladen, auch etwas von Sichtpreis zu geben, das Ganze auf Sicht zu beziehen, in sich nachzuspüren.

00:39:50: Also das ist das, was ich heute tete.

00:39:52: Ich würde einen Plan B mir zu Recht legen für Notfälle und würde den vorher ankündigen.

00:39:58: Ich würde nicht um Erlaubnis bitten.

00:40:00: Ich würde ihn ankündigen.

00:40:02: So werde ich es tun.

00:40:04: Und gleichzeitig signalisiere ich, dass ich daran Interesse habe, dass es den anderen gut geht und ich wissen möchte, wie es ihnen geht.

00:40:09: Deswegen würde ich fragen, wie geht es dir mit der Idee?

00:40:13: Und auch da, ich muss niemanden überzeugen, ich muss nicht argumentieren.

00:40:16: Ich bin frei zu entscheiden, was ich tun möchte.

00:40:18: Ich bin niemandem verpflichtet auf Teufelkommen raus und für die gute Harmonie und gute Atmosphäre mich mehr zusammenreißen, als ich das kann und will.

00:40:30: Ja, ich möchte dich gerne einladen.

00:40:38: Da ist ja klar und selbstbewusst, auf der einen Seite zu sein und mit fühlend und in Verbindung auf der anderen Seite, denn ich bin fest davon überzeugt, das geht, wenn wir uns selber erlauben, alle Gefühle zu fühlen, alle Bedürfnisse da sein zu lassen, die da sind, wenn wir uns selber sagen, es ist okay, wenn Bedürfnisse unerfüllt bleiben, ich kann sie mir später erfüllen, wenn ich gleichzeitig bereit bin, klar für meine Grenzen einzustehen und die Grenzen anderer zu respektieren.

00:41:06: Und wenn mein einziges Ziel ist, in Verbindung zu bleiben.

00:41:10: Und alles in meiner Macht stehende zu tun, um diese Verbindung zu halten, solange ich sie halten möchte.

00:41:15: Ich bin dem anderen auch zunächst verpflichtet.

00:41:17: Es kann kommen, dass ich nicht in Verbindung sein möchte, aber die Großeltern schon.

00:41:21: Dann braucht's Klarheit.

00:41:23: Mir ist gerade nicht nach Zusammensein.

00:41:26: Mir ist gerade nicht nach Gemeinschaft.

00:41:27: Ich möchte mich gerne zurückziehen.

00:41:29: Und dann könnten wir noch über das Thema soziales Lügen sprechen.

00:41:33: Es ist okay, wenn ich sage, ich habe Kopfschmerzen, ich bin müde, ich bin erschöpft, ich habe Bauchweh, um mich zurückzuziehen.

00:41:40: Ich persönlich bin der Verfechter von, ja, das ist erlaubt.

00:41:44: Wenn ich denke, der andere kann besser damit umgehen, dann würde ich auch diese soziale Notlüge wählen.

00:41:52: Das ist jetzt hier moralisch vielleicht anfechtbar.

00:41:57: Das können wir gerne in den Kommentaren zu dieser Podcast-Episode auf Spotify mal kontrovers diskutieren.

00:42:05: Oder du schreibst mir eine Mail und sagst mir, was du davon hältst.

00:42:07: Das ist eine ganz persönliche Meinung meinerseits.

00:42:10: Ich habe die Erfahrung gemacht mit meinen Eltern und meinen Schwiegereltern.

00:42:13: Die konnten viel besser damit umgehen, wenn ich gesagt habe, mir geht's nicht gut.

00:42:18: Also ich habe versucht, die Lüge als solche zu vermeiden und gleichzeitig die Wahrheit nicht auszusprechen.

00:42:24: Also statt zu sagen, ich habe Kopfschmerzen.

00:42:27: was nicht gestimmt hätte, sage ich mir, geht's nicht gut.

00:42:31: Was stimmt?

00:42:32: Nur, dass ich nicht unbedingt körperliche Symptome habe, sondern mir einfach alles zu viel wird.

00:42:36: Wenn ich sage, mir wird gerade alles zu viel, wenn ich Pech habe, hören die einen massiven Vorwurf.

00:42:42: Und das ist ja gar nicht das, was ich wollte.

00:42:46: Ich kann auch Gefühle und Bedürfnisse weglassen und einfach eine Bitte formulieren und sagen, es ist okay, wenn ich mich für eine halbe Stunde zurückziehe.

00:42:52: Ich brauche gerade meine Pause.

00:42:55: Das geht auch noch.

00:42:56: Und gleichzeitig ... Wenn du denkst, dass es für dein Gegenüber am leichtesten ist, anzunehmen und zu akzeptieren, dass wir uns zurückziehen, weil es uns halt schlecht geht.

00:43:06: Naja, dann Sachhalt, dass es dir schlecht geht.

00:43:09: Auch da wieder.

00:43:11: Ein Stück weit ist es Rücksichtnahme auf das Wohlbefinden während der Party.

00:43:16: Wir können auch hinterher hingehen und sagen, hey, die Party ist jetzt zwei Wochen her, ich wollte noch was mit dir klären.

00:43:21: Ich habe ein bisschen schlechtes Gewissen.

00:43:23: Ich habe dir erzählt, dass ich Kopfschmerzen hatte.

00:43:24: Ich hatte gar keine Kopfschmerzen.

00:43:27: Mir ging's nur nicht gut.

00:43:28: Nur hatte ich Angst, wenn ich jetzt sage, was mich alles stört oder warum ich mich nicht wohlgefühlt habe, dass wir dann gestritten hätten und das wollte ich vermeiden.

00:43:36: Also ich wollte dir sagen, ich hab da nicht ganz die Wahrheit gesagt, aber ich brauchte den Rückzug.

00:43:40: Und ich bin froh, dass ich das gemacht habe, denn danach ging's mir wieder besser.

00:43:44: Ich bin ja zurückgekommen.

00:43:46: Nur ich will reines Gewissen haben, ich will dir sagen, dass ich dich da angelogen hab.

00:43:50: Kann man machen.

00:43:52: Ja, und dann den anderen hören.

00:43:56: Und anerkennen, dass er das vielleicht doof findet.

00:43:57: Wir müssen niemals, niemals, niemals versuchen, den anderen zu überzeugen von der Richtigkeit unseres Verhaltens.

00:44:05: Wir sind unser eigener Richter.

00:44:07: Niemand anders sagt uns, ob das ein gutes Verhalten oder ein schlechtes Verhalten ist, ob das angemessen ist oder nicht, solange wir uns das Recht zugestehen und nicht gegen irgendwelche Gesetze verstoßen und nicht die Grenzen anderer überschreiten.

00:44:20: Aber so eine Entscheidung, ich ziehe mich zurück, ist nicht grenzüberschreitend, ist nicht existenzbedrohlich, ist nicht gesetzlich verboten.

00:44:25: Das ist eine individuelle Entscheidung und ich finde, wir müssen uns dafür wieder rechtfertigen.

00:44:29: Noch müssen wir verstanden werden von anderen.

00:44:32: Es macht es leichter.

00:44:33: Aber es ist nicht zwingend erforderlich.

00:44:37: Genau.

00:44:37: Das ist das, was ich sagen wollte, so wie gehen wir damit um, wenn wir während der Feierlichkeiten auf engem Raum miteinander sind und vielleicht unterschiedliche Erwartungen, unterschiedliche Werte, Bedürfnisse, Gefühle aufeinander prallen.

00:44:53: Verbindung ist das A und O. Wenn du keine Verbindung haben möchtest, geh aus der Verbindung raus, hol dir Unterstützung.

00:44:59: Lass Fünfe gerade sein, mach es dir leicht, bleib bei dir und deinen Werten.

00:45:05: sei integer und authentisch und gleichzeitig nimm ein bisschen Rücksicht und überleg, ob es das jetzt wirklich wert ist.

00:45:12: Sprich vorher mit allen Beteiligten über die Erwartungen und die Vorstellungen und formuliere klare Bitten und mach Angebote.

00:45:20: Also ich hatte diese Bitte.

00:45:22: Ich könnte ja ein bisschen Zeit mit den Kindern verbringen, dafür übernehme ich das Aufräumen in der Küche.

00:45:29: Hier stehen sehr viele Möglichkeiten zur Verfügung, diese Festtage wirklich zu einer Feier und zu einem Fest zu machen.

00:45:38: Ich weiß, dass an solchen Feierlichkeiten auch gerne alte Geschichten aufgewärmt werden und die Generalabrechnung erfolgt sozusagen.

00:45:51: Und alte, ja wirklich alte Geschichten wieder aufgewärmt werden, alte Konflikte wieder hochkommen.

00:45:56: Denkt dran, du musst nicht zu allem was sagen.

00:46:01: Du hast auch ein Recht zu sagen, ich weiß.

00:46:06: Ja, kenne ich.

00:46:08: Ja, das Thema hatten wir schon.

00:46:11: Oh ja, jetzt wo du sagst, wie gesagt.

00:46:15: Also diese Sätze wie jetzt wo du sagst oder oh ja, ich weiß oder wie gesagt, das sind so Killerphrasen.

00:46:24: Da kommt ein Gegenüber nicht durch.

00:46:26: In der Transationsanalyse spricht man von Spieleinladung.

00:46:35: Du musst nicht jede Spieleinladung annehmen.

00:46:38: Du musst nicht auf jeden Dialog einsteigen.

00:46:41: Wenn du keine Angrifffläche bietest, dann prallen alle Angriffe ab.

00:46:47: Du kannst auch sagen, danke.

00:46:50: Ich möchte da jetzt nicht drüber sprechen.

00:46:52: Oder danke, ich genieße das fest auch und du?

00:46:55: irgendwie also mit ein bisschen fatalistischem Humor und einer sehr friedvollen Grundhaltung zu sagen, hey, das hier, it's not the right place, it's not the right time.

00:47:09: Das hier ist nicht der Ort, das ist nicht die Zeit.

00:47:12: Ich bin gerne hier, ich bin gerne mit dir.

00:47:16: Und das ist das, was ich hier heute will.

00:47:18: Nicht mehr und nicht weniger.

00:47:20: Schön, dass du da bist.

00:47:22: Ich freue mich, dich zu sehen.

00:47:24: Lass uns das Leben feiern, lass uns das fest genießen, lass uns über die schönen Dinge im Leben sprechen.

00:47:28: Lass uns so tun, als wäre das heute der letzte Tag, den wir zusammen verbringen.

00:47:33: Denn es könnte der letzte Tag sein.

00:47:36: Und vielleicht ändert das was in der Anspannung, Entspannung, in dem, in dem ganzen Spannungsfeld.

00:47:43: Ja.

00:47:45: Ha!

00:47:47: Gleichzeitig.

00:47:49: Konflikte erzeugen auch Wärme und sind Lebendigkeit.

00:47:52: Vielleicht hast du ja auch Lust auf ein Konflikt.

00:47:55: dann wirst du vielleicht zu Weihnachten auf deine Kosten kommen.

00:48:00: Ja, die letzte zusammenfassende Aussage, die ich tätigen kann, spür immer gut in dich rein.

00:48:05: Er schaffe dir Raum für einen Check-in mit dir selbst und such dir jemanden, der dich unterstützen kann, als Zuhörerin oder als Backup oder als Auf-die-Kinder-Aufpasser, als jemand, der dich einfach in den Arm nehmen kann, wenn es dir nicht gut geht.

00:48:23: ist immer noch leichter als sich selbst in den Arm zu nehmen und übrigens in den Arm nehmen geht auch als Strategie für Entspannung.

00:48:31: Jemanden einmal ganz lange drücken, zwanzig Sekunden Minimum und ihm sagen schön, dass wir hier sind, schön, dass es dich gibt, wenn es authentisch ist.

00:48:45: Ja, das fällt vielen Menschen schwer anzunehmen.

00:48:48: Du kannst es trotzdem sagen und gucken.

00:48:51: In diesem Sinne.

00:48:52: bin ich am Ende meiner Podcastfolge angelangt.

00:48:55: Wenn mein Plan nicht trügt, ist das auch die letzte Folge vor Weihnachten.

00:48:58: Deswegen kann ich dir jetzt an dieser Stelle frohe Weihnachten wünschen.

00:49:04: Ein wirklich schönes, besinnliches Fest.

00:49:07: Ich wünsche dir viel Klarheit, viel Verbindung, schöne Momente.

00:49:12: Ich wünsche dir auch Wachstumsmomente.

00:49:14: Ich wünsche dir kleine Highlights.

00:49:18: Ich wünsche dir gemeisterte Herausforderungen.

00:49:22: Ja, wir hören uns in der nächsten Podcast-Folge nach den Feiertagen.

00:49:32: Alles Liebe zu dir, deine Bewohner.

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